Berlin. Deutschlands im europäischen Vergleich starkes Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 spiegelt sich nicht in der Luftfracht wieder. Im Gegenteil: In Deutschland war das Cargo-Aufkommen (an und ab) im vergangenen Jahr mit -0,1 Prozent und nur noch 4,4 Millionen Tonnnen Luftfracht leicht rückläufig , während das Frachtaufkommen an den europäischen Flughäfen insgesamt leicht um 0,5 Prozent angestiegen ist. Kurzum: Das Cargo-Aufkommen stagniert. Das geht aus der Statistik des Flughafenverbandes ADV hervor.
Der Verband sieht die Gründe hierfür in der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in wichtigen Auslandsmärkten für die Luftfracht. Es zeigten sich aber auch hausgemachte Probleme durch die Deutschland ins Hintertreffen gelangt: Die ADV moniert vor allem restriktive Betriebszeiten der Flughäfen und fehlende Einflugrechte für ausländische Frachtairlines. Dadurch würden Frachtströme zu anderen Flughäfen in europäischen Nachbarstaaten umgeleitet.
Für das Jahr 2016 ist die ADV dennoch positiv gestimmt. Die Wirtschaft soll weiter wachsen, der Rohölpreis weiter niedrig bleiben und die geringen Energiekosten und die niedrige Inflationsrate sollten den Konsum steigen lassen. Dennoch bleibe der Luftfrachtmarkt volatil, heißt es vom Flughafenverband. Risikofaktoren seien vor allem der Rückgang des Handels mit China und den Schwellenländern. Des Weiteren müsse sich die Verkehrsbranche im Jahr 2016 auf weitere Streiks einstellen. Die Berechnungen der ADV weisen dennoch auf ein Cargo-Wachstum von 1,7 Prozent im Jahr 2016 hin. (ks)