Paris. Wie der Bahntunnelbetreiber Eurotunnel mitteilt, hat die britische Regierung zwischen der J 11 und der Autobahn M 20 bei Stanford die Schaffung einer Lkw-Wartezone mit 3600 Stellplätzen angekündigt. Hierfür sollen 250 Millionen britische Pfund aufgewendet werden. Mit der geplanten „lorry area“ will man langfristig verhindern, dass die M 20 durch massive LKW-Stauungen mangels Zufahrt zum Eurotunnel oder dem Hafen von Dover mit LKW blockiert wird. Wie das Londoner Department for Transport ankündigt, sollen die ersten Parkplätze auf dem Gelände im Sommer kommenden Jahres nutzbar sein.
Den bisher längsten Zwangs-Stopp vor der Überfahrt auf den Kontinent erlebte England im August letzten Jahres. Er dauerte 32 Tage, als der Fährhafen von Calais durch streikende Docker blockiert war und umfangreiche Sicherungsmaßnahmen gegen die große Zahl an Immigranten mit Ziel England eingeleitet wurden.
Für Eurotunnel ist das britische Vorhaben ein Beleg dafür, dass der Lkw-Verkehr von Großbritannien auf das europäische Festland durch den Brexit nicht beeinträchtigt, sondern weiter zunehmen wird. Im vergangenen Jahr lag der Zuwachs bei 1,5 Millionen Fahrzeugen. Bis 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg von zwei Millionen. Das wären dann fünf Millionen Transitfahrten.
Da die M20 hierfür der einzige Zufahrtsweg sowohl zum Eurotunnel als auch zum Fährhafen von Dover ist, sind laut Mitteilung des Transport-Staatssekretärs auch zusätzliche Maßnahmen für eine bessere Beschilderung und Abwickelung des LKW-Verkehrs vorgesehen. Damit sollen die Fahrzeuge den Streckenabschnitt reibungslos passieren können. (jb)