Frankfurt/Main. Die Deutsche Bahn benachteiligt nach Auffassung der Lokführergewerkschaft GDL nach wie vor ihre Konkurrenten auf dem deutschen Schienennetz. Es bestünden weiterhin erhebliche Wettbewerbsdefizite beim Netzzugang wie auch bei der Versorgung mit Bahnstrom, erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky am Donnerstag in Frankfurt.
Es sei dem Staatskonzern nicht einmal anzukreiden, dass er die politischen Rahmenbedingungen in seinem Sinne ausnutze. In der Folge versuchten aber die Bahn-Konkurrenten, ihre Nachteile durch niedrigere Lohnkosten auszugleichen. Dadurch sei auch die derzeitige Eskalation des Tarifkonflikts im Schienenpersonennahverkehr entstanden. Die GDL schließe sich daher der Forderung der Monopolkommission nach einer strikten Trennung von Netz- und Bahnbetrieb an. Dies gehe am besten, wenn die Deutsche Bahn das von ihr betriebene Schienennetz komplett abgebe.
Weselsky setzte sich zudem für eine bessere Ausstattung des Eisenbahnbundesamts ein, um den Bahnverkehr effektiver zu kontrollieren. Die Monopolkommission hatte sich am Dienstag für eine Trennung von Netz und Zugbetrieb ausgesprochen und die Wettbewerbssituation im deutschen Schienenverkehr als nicht zufriedenstellend beurteilt. (dpa)