Bremen. Die konjunkturelle Entwicklung in der Logistikwirtschaft befindet sich auf Erholungskurs: Der Geschäftsklimaindex, den das Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) erhebt, ist im Durchschnitt des dritten Quartals 2018 wieder spürbar angestiegen. Noch im Vorquartal hatte er deutlich nachgegeben (die VerkehrsRundschau berichtete). Der Geschäftsklimaindikator für die Logistikwirtschaft erreichte nach einem Anstieg um 0,7 Indexpunkte zum Vorquartal einen Wert von 110,2 Punkten. Zwar wurde die aktuelle Situation erneut weniger günstig eingestuft, dies allerdings nur geringfügig (117,5 zu 117,7). Gleichzeitig nahmen die zuversichtlichen Stimmen im Hinblick auf die Entwicklungen in den kommenden sechs Monaten zu (Anstieg um 1,4 Punkte auf 103,3 Indexpunkte).
Auch wenn weiterhin überdurchschnittlich häufig Neueinstellungen vorgesehen sind, meldeten die Umfrageteilnehmer bereits das dritte Quartal in Folge eine weniger expansive Personalpolitik (112,5 zu 112,7). Eine gegenteilige Entwicklung ist bei den Preisplanungen zu erkennen: Bereits seit dem dritten Quartal 2017 sehen die Firmen zunehmend häufig die Chance höhere Preise durchsetzen zu können. Der entsprechende Indikator stieg mit 1,5 Indexpunkten deutlich an und erreichte zuletzt einen Indexwert von 112,7.
Bessere Stimmung bei den Logistikdienstleistern
Die Stimmung der Logistikdienstleister hat sich im dritten Quartal verbessert. Der Geschäftsklimaindikator stieg um 0,9 Punkte auf einen Indexwert von 108,3. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation nahm leicht ab, war aber nach wie vor weit überdurchschnittlich ausgeprägt (Rückgang um 0,3 Punkte auf 113,6). Gleichzeitig erwarteten die Befragungsteilnehmer für die kommenden sechs Monate etwas häufiger eine Geschäftsverbesserung als noch im zweiten Quartal (Anstieg um 1,8 Punkte auf 103,2).
Großer Auftragsbestand
Der Auftragsbestand wurde häufig als verhältnismäßig groß eingestuft (Anstieg um 2,1 Punkte auf 119,2) und bestätigt erneut die sehr gute Auftragslage der Logistiker. In den letzten Monaten stieg die Nachfrage den Angaben zufolge spürbar (Indexwert: 107,0) und im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete ein großer Teil der Firmen ein Umsatzplus (Anstieg um 2,3 Indexpunkte auf 106,9). Darüber hinaus waren die Nachfrageerwartungen im dritten Quartal 2018 so optimistisch wie noch nie seit Beginn der Umfrage im Jahr 2005 (106,3). Aus diesem Grund planten die Logistiker weiteres Personal einzustellen. Aufgrund zunehmender Kosten unter anderem mit Hinblick auf steigende Kraftstoffpreise sollen die Leistungsentgelte angehoben werden. Der entsprechende Index erreichte einen neuen Rekordwert (118,8 nach 117,3).
Der Logistik-Indikator wird vom ifo Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. berechnet. Er geht aus den monatlichen Konjunkturumfragen für den Zeitraum ab 2005 hervor. (sno)
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