Logistikimmobilie

Logistikimmobilie Sparschwein Lagerhalle Kühne + Nagel spart mit seiner Logistikimmobilie in der Nähe von Hamburg jährlich nicht nur CO2-Emissionen und Energie, sondern auch 175.000 Euro. Wie der Logistikdienstleister das schafft, lesen Sie hier. Nachhaltigkeit ist ein Trend in der Logistikbranche, mit dem sich werbewirksam Geld sparen lässt. Doch die Zahlen zeigen auch: Nachhaltigkeit lohnt sich – für die Umwelt und für den Geldbeutel gleichermaßen. Kühne + Nagel hat eine nachhaltige Logistikimmobilie in Hamburg-Obergeorgswerder gebaut und spart so jährlich nicht nur 3900 Megawattstunden und damit laut eigenen Angaben den Energieverbrauch von 90 Vier-Personen-Haushalten, sondern auch 175.000 Euro. Berechnet hat die Zahlen das Münchener Beratungsunternehmen B.A.U.M. Consult. Genaue Angaben über die Gesamtkosten des Projekts will der Logistikdienstleister zwar nicht machen. Aber: „Nachhaltigkeit muss sich rechnen und das tut es in diesem Fall“, verrät Daniel de Zordo, Bauverantwortlicher der Spedition. Die südlich von Hamburg liegende Immobilie wurde nach knapp einem Jahr Bauzeit im November 2009 eingeweiht. Auf dem von der Hansestadt erworbenen Grundstück befinden sich eine 10.000 Quadratmeter große Umschlaghalle sowie eine 35.000 Quadratmeter große Logistikhalle und 10.000 Quadratmeter Bürogeschossfläche. „Wir haben uns für diese Bauweise entschieden, weil Kühne + Nagel sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet hat“, erklärt de Zordo. Es seien viele kleine und größere Maßnahmen, mit denen bei der Immobilie Kosten, Energie und auch CO2-Emmissionen reduziert werden. Die Sonne zunutze machen „Die Photovoltaikanlage ist beispielsweise eine effiziente Maßnahme, aber sie ist auch teuer“, sagt de Zordo. Etwa ein Zehntel der 50.000 Quadratmeter großen Dachfläche ist mit Solarzellen bedeckt. In den ersten zwölf Monaten seit Inbetriebnahme lag der Ertrag bei 170.000 Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Laut Statistischem Bundesamt verbrauchte ein deutscher Haushalt 2009 durchschnittlich 16.320 Kilowattstunden. Außerdem spart die Anlage jährlich 105 Tonnen CO2-Emmissionen im Vergleich zu einer nicht nachhaltig gebauten Logistikimmobilie. „Derzeit läuft die Überlegung, ob wir noch mehr ungenutzte Dachflächen damit ausstatten“, berichtet der Schweizer Diplom-Ingenieur. Ebenfalls auf dem Dach angebracht sind Photozellen, die Sonnenenergie nutzen, um das Wasser zu erwärmen. Auch hier werden jährlich 20 Megawattstunden und 5 Tonnen CO2 eingespart. Außerdem sind 19.800 Quadratmeter der Dachfläche begrünt, ein Designkriterium der Stadt Hamburg. „70 Prozent des Regenwassers wird so zurückgehalten beziehungsweise gespeichert“, sagt de Zordo. Dadurch fließen nur 30 Prozent des Regenwassers in die Kanalisation, was wiederum das Netz entlastet. Zusätzlich wird Regenwasser in einem Tank gesammelt und für die Toilettenspülung und die Bewässerung der 24.000 Quadratmeter großen Grünfläche des Geländes mit 11.800 Bäumen und Sträuchern genutzt. Insgesamt 1300 Hektoliter Trinkwasser verbraucht das Unternehmen dadurch weniger. Heizen mit Abwärme und Holzpellets Zum Heizen der Anlage bedient sich Kühne + Nagel mehrerer Möglichkeiten: Abwärme wird rückgewonnen, indem sie in einem Aggregat gespeichert und als Heizwärme in das Gebäude zurückgeführt wird. Das Einsparungspotenzial liegt bei 250 Megawattstunden und 68 Tonnen CO2 pro Jahr. Zusätzlich stehen zwei Holzpelletkessel für die Heizung zur Verfügung, ein dritter ist geplant. „Es standen beispielsweise auch Erdwärme oder eine Hackschnitzelanlage zur Diskussion, aber die Holzpellets sind für uns am einfachsten in der Handhabung“, erläutert der Bauverantwortliche die Entscheidung für diese Form des Heizens. Die Anlage habe den sehr kalten letzten Winter problemlos überstanden, ergänzt er. 407 Tonnen CO2 werden laut Unternehmensangaben durch die Kessel weniger ausgestoßen. Schulung von Mitarbeitern wichtig Gleichzeitig wird der Heizbedarf gesenkt, indem die Mitarbeiter durch eine Schulung für den Energieverbrauch sensibilisiert wurden. Beispielsweise stehen die 131 Tore nicht unnötig offen. So bleibt die Wärme in der Halle und es muss nicht ständig nachgeheizt werden. „Eine wichtige und preislich vernünftige Maßnahme ist auch die Isolierung der Gebäudehülle“, sagt de Zordo. Durch eine gute Dämmung werde der Heizbedarf reduziert. Eine optimal eingestellte Fußbodenheizung sorgt für eine angenehme Temperatur. Dadurch werden 2700 Megawattstunden und 720 Tonnen CO2 weniger verbraucht. Daneben ist laut de Zordo ein sparsamer Umgang mit Kunstlicht unter Nutzung des Tageslichts und heller Farbgebung des Gebäudeinneren eine gute Maßnahme zum Stromsparen. Die Beleuchtung besteht aus energiesparenden Leuchtstoffröhren und wird über Bewegungssensoren gesteuert. Das Licht ist also nur an, wenn es wirklich gebraucht wird. Günstig in den Wänden verteilte Lichtbänder sorgen zudem dafür, dass die Sonne beispielsweise im Sommer nicht direkt in den Raum fällt und die Halle aufheizt, sodass unnötig gekühlt werden muss. 265 Megawattstunden und 165 Tonnen CO2 spart Kühne + Nagel mit dieser Maßnahme ein. Und so lautet das Fazit von de Zordo nach einem Jahr Logistikimmobilie Hamburg-Obergeorgswerder: „Nachhaltigkeit rechnet sich und es macht Freude, wenn man das Resultat der Maßnahmen sieht.“ ❙❚■ Annika Binder Die Dachfläche der Logistikimmobilie von Kühne + Nagel ist begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet Logistikimmobilie Logistikimmobilie von Gazeley mit positiver CO2-Bilanz Schon die futuristisch anmutende Form des Gebäudes lässt erahnen: Die Logistikimmobilie G. Park Blue Planet von Gazeley ist ungewöhnlich. Der Schein trügt nicht, denn bei der Anlage in der Nähe von Manchester handelt es sich um ein Logistikzentrum mit positiver CO2-Bilanz. Ökologisch verträgliche Baumaterialien, Photovoltaik, Energiesparbeleuchtung, sinnvolle Tageslichtausnutzung und das Biomasse-Kraftwerk bewirken, dass laut Unternehmensangaben mehr Strom produziert als verbraucht wird. Dadurch spart der Betreiber rechnerisch mehr als 100 Prozent CO2 ein. Die Einsparungen der CO2-Emissionen bei Beleuchtung und Stromverbrauch betragen 49 Prozent, bei der Heizlast des Gebäudes 68 Prozent. Zudem wird jährlich 60 Prozent Wasser eingespart und der Stromverbrauch um 1500 Megawattstunden reduziert. Insgesamt beträgt die Betriebskos-tenersparnis bei der Stromversorgung 120.000 britische Pfund (143.000 Euro) im Jahr, es werden 700 Tonnen CO2 weniger emittiert. Beim Gasverbrauch hat sich eine Ersparnis von 3500 Megawattstunden im Jahr ergeben, die CO2-Reduzierung beträgt 660 Tonnen, die Betriebskostenersparnis 110.000 britische Pfund. Der Wärme- und Energiebedarf der 36.000 Quadratmeter großen Logistikimmobilie wird außerdem zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bezogen. Nach dem Zertifizierungssystem Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM) wurde das Gebäude im Entwurfsstadium mit der Gesamtnote „ausgezeichnet“ bewertet. Das Gebäude, das 2009 fertig gestellt wurde, unterschreitet die von der britischen Regierung festgelegten Richtlinien zur CO2-Reduktion für die Jahre 2020 und 2050. ab Die Anlage hat verschiedene Auszeichnungen erhalten, darunter den Hanse Globe 2009 Englisches Logistikzentrum produziert mehr Strom als es verbraucht

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