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Logistikbranche spürt Auswirkungen der Finanzkrise

22.10.2008 15:15 Uhr
Logistikbranche spürt Auswirkungen der Finanzkrise
BVL-Vorstände Frank Straube und Raimund Klinkner rechnen mit einer globalen Wirtschaftskrise (Foto: Bollig)
© Foto: Bollig

25. Deutscher Logistikkongress eröffnet im Schatten der Wirtschaftskrise: Logistik soll Arbeitsplatzverluste der Transportbranche auffangen

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Berlin. Die deutsche Logistikbranche spürt die Folgen der derzeitigen globalen Wirtschaftskrise. „Die Finanzkrise greift auf die Gesamtwirtschaft über“, sagte Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der Bundesvereinigung Logistik (BVL) heute in Berlin und „eine mögliche Weltwirtschaftskrise wird die Logistik auch treffen“. „Die Krise beinhaltet Gefahr, aber sie ist nicht frei von Chancen für die Logistik“, so Klinkner auf dem Deutschen Logistikkongress. „Der Triadenmarkt USA, Japan und Europa stagniert“, analysierte der BVL-Chef und auch das Wachstum der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) verlangsame sich. Dennoch befände sich die Logistikbranche weiterhin auf Wachstumskurs und schaffe auch im kommenden Jahr neue Arbeitsplätze, bilanzierte Frank Straube, Professor an der Technischen Universität Berlin. „Logistik kann Arbeitsplatzverluste im Transportbereich auffangen,“ sagte Straube. Der Logistikprofessor rechnet für 2009 mit 70.000 bis 75.000 zusätzlichen Stellen in der Logistikbranche, und dies, obwohl in der Transportbranche und durch Rationalisierung der Industriepozesse 10.000 bis 15.000 Stellen wegfielen. Im reinen Transportbereich erwartet Straube durch den Konjunkturabschwung sowie einer beschleunigten Konsolidierung im fragmentierten Transportmarkt einen Verlust von 5000 bis 8000 Arbeitsplätzen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bleiben auch für die Logistikbranche ein Trendthema. „Nachhaltigkeit entsteht durch Effizienz – dies gilt in keiner Branche so sehr wie in der Logistik“, sagte Klinkner. Wer nachhaltig agiere, spare somit bares Geld. „Niemand wird Grüne Logistik einführen, weil er ein Gutmensch ist“, erkannte der BVL-Chef eine Gefahr für die Branche. „Wir dürfen das Thema nicht aussitzen, sonst wird uns die Regulierung durch die Politik hart treffen.“ Klinkner warnte vor steigenden Belastungen: „Auch wenn der Preis für ein Barrel Rohöl derzeit unter 70 US-Dollar fällt, wissen wir, die Ressourcen sind begrenzt.“ Der 25. Deutsche Logistikkongress konnte trotz der angespannten Wirtschaftslage 2008 erneut zulegen und erwartet bis Freitag insgesamt rund 3500 Gäste aus Industrie, Handel, Wissenschaft und von Logistikdienstleistern. Schwerpunkt in diesem Jahr bilden die BRIC-Staaten. Pedro Brito, brasilianischer Minister für Häfen, wird am Donnerstag in Berlin erwartet. (sb)

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