Södertalje. Die schwedische VW-Lastwagentochter Scania wehrt sich gegen Kartellstrafen aus Brüssel, legt aber dennoch Geld für einen Rechtsstreit zurück. 3,8 Milliarden schwedische Kronen (400 Millionen Euro) reserviert der Hersteller, um mögliche Strafen zahlen zu können, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Scania will die Sichtweise der Brüsseler Wettbewerbshüter anfechten, wonach das Unternehmen von 1997 bis 2011 an Preisabsprachen mit anderen europäischen Lkw-Herstellern beteiligt gewesen sein soll. Bei der Untersuchung habe Scania mit den Behörden kooperiert, hieß es vom Unternehmen.
Am Dienstag hatte die EU-Kommission eine Rekordstrafe von 2,93 Milliarden Euro gegen mehrere Lastwagenbauer verhängt. Die meisten Hersteller hatten ihre Schuld eingeräumt und einem Vergleich zugestimmt, darunter Daimler, DAF, Volvo/Renault und Iveco. Als Hinweisgeber ungeschoren kam die Münchener VW-Tochter MAN davon. Allerdings drohen allen Unternehmen Zivilklagen von Geschädigten. Scania will am 28. Juli die Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. (dpa/ag)