München. Wegen der unzulässigen Preisabsprachen europäischer Lkw-Hersteller droht diesen nun eine Klagewelle vermeintlich geschädigter Unternehmer. Der Transportverband Camion Pro will für seine Mitglieder gerichtlich Schadenersatz im Umfang von bisher 2,5 Millionen Euro einklagen. Da Sammelklagen in Deutschland eigentlich nicht zulässig sind und damit nicht jeder Unternehmer seinen eigenen Prozess durch die Instanzen führen muss, hat sich Camion Pro die Forderungen der Kläger abtreten lassen und tritt somit selbst als Prozesspartei auf.
Für die Unternehmer ist das Risiko überschaubar. Sollte es zu einer außergerichtlichen Einigung kommen, belaufen sich die Kosten pro Lkw auf 250 Euro. Im Falle einer Klage werden pro Lkw 1250 Euro fällig. Damit sind aber alle Kosten für Gutachter und Rechtsanwalt durch alle Instanzen abgedeckt. „Das ist faktisch eine Prozess-Flatrate“, unterstreicht Andreas Mossyrsch, Vorsitzender von Camion Pro.
„Wir haben eine der besten Anwaltskanzleien für Kartellrecht in Europa engagiert“, betonte Mossyrsch. Sollte es nicht zu einer akzeptablen außergerichtlichen Lösung kommen, wird die Kanzlei Haver & Mailänder Klage einreichen. Camion Pro prüfe derzeit, eine zweite Klägergruppe zu organisieren, da das Interesse unter den Mitgliedern sehr groß sei und es weitere Anfragen gebe. (mo)