Rostock. Das Nein des Bundes zur Vertiefung der Hafenzufahrt von Rostock und Wismar beendet nach Ansicht der Linksfraktion die positive Entwicklung der maritimen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die bisherigen Investitionen in Millionenhöhe verpufften, wenn der Massenumschlag mit größeren Schiffen an zu flachen Zufahrten scheitern sollte, sagte die verkehrspolitische Fraktionssprecherin Mignon Schwenke am Mittwoch in Schwerin. Der Osten Deutschlands wäre dann einmal mehr benachteiligt.
Das Bundesverkehrsministerium hatte jüngst in einem Brief an Landesverkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) mitgeteilt, dass die aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns dringend notwendigen Zufahrtsvertiefungen nicht finanzierbar seien. Schwenke bezweifelte, dass sich der Bund über die Tragweite der Absage im Klaren ist. „Es müssen jetzt zumindest die Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, sonst sind die Vertiefungen endgültig vom Tisch.“
Der Seehafen Rostock, in dem 2011 rund 22 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden, ist nach Angaben von DB Schenker der bedeutendste Eisenbahnhafen an der deutschen Ostseeküste für das Bahnunternehmen. Im südlichsten deutschen Ostseehafen in Wismar wurden 2010 knapp 7 Millionen Tonnen umgeschlagen. Eine Vertiefung des Fahrwassers von derzeit 8,40 auf 11,50 Meter sei für den Hafen enorm wichtig, teilte die Geschäftsführung mit, damit auch Schiffe mit einem Tiefgang von 10,50 Metern den Hafen ansteuern können. Solche großen Schiffe würden im Ostseeverkehr vor allem für Rohstofftransporte wie Holz immer häufiger eingesetzt. (dpa/bw)