Wilhelmshaven. Die Unternehmen, die in Wilhelmshaven den ersten deutschen Tiefwasserhafen bauen, haben Kritik an ihrer Arbeit zurückgewiesen. Die Risse in der Spundwand des Hafens seien nicht durch falsche Bauausführung entstanden, erklärte der Sprecher der Geschäftsführung der Johann Bunte Bauunternehmung, Manfred Wendt, am Freitag auf der Baustelle des Jade-Weser-Ports. Drei Gutachterteams von der Jade-Weser-Port Realisierungsgesellschaft, der Versicherung und der Arbeitsgemeinschaft seien im Einsatz – auch die eingesetzten Baumaterialien wie der gelieferte Stahl würden geprüft, sagte Wendt. Ergebnisse gibt es noch nicht.
Auch wenn nach wie vor von allen Beteiligten am Eröffnungstermin 5. August für den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven festgehalten wird, geraten die Pläne zunehmend ins Wanken. Die Arbeitsgemeinschaft JadeWeserPort arbeitet jetzt mit Hochdruck daran, die Sanierung der Risse in der Spundwand bis Ende Juni abzuschließen. Nach den derzeitigen Planungen sei dies machbar, sagte der Sprecher der Geschäftsführung der Johann Bunte Bauunternehmung, Manfred Wendt, am Freitag auf der Baustelle des Tiefwasserhafens. Allerdings dürften nicht noch weitere Risse entdeckt werden.
Bislang wurden in der Wand 175 Risse – sogenannte Schlosssprengungen – festgestellt. „Diese Zahl geht über das normale Maß hinaus“, räumte Wendt ein. Die Ursache dafür ist aus seiner Sicht bisher ungeklärt. Etwa 30 Risse sollen mit Stahlplatten verschlossen werden. Dort, wo die meisten Risse sind, wird auf einer Länge von 450 Metern eine 9,50 Meter hohe Betonwand vor die Spundwand gebaut.
Die Sanierung soll Ende Juni abgeschlossen sein. „Über 100 Leute sind dafür im Einsatz, um sicherzustellen, dass der Eröffnungstermin gehalten werden kann“, sagte Wendt. Rund 50 Millionen Euro wird die Reparatur kosten. Das Baukonsortium geht davon aus, dass die Versicherung die Kosten übernimmt. Die ersten Führungselemente für die Betonwand sollen in der kommenden Woche unter Wasser eingebaut werden. (dpa/bw)
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