Kopenhagen. Wie die meisten anderen Linienreeder hat auch die weltgrößte Container-Linienreederei Maersk Line im ersten Quartal 2012 Verluste eingefahren. Unterm Strich verlor das Unternehmen in den ersten drei Monaten 599 Millionen US-Dollar (468 Millionen Euro). Im ersten Quartal des vergangenen Jahrs machte die Reederei noch 424 Millionen US-Dollar (331 Millionen Euro) Gewinn. Maersk macht die niedrigen Frachtraten und hohen Treibstoffkosten für das schlechte Ergebnis verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren die durchschnittlichen Frachtraten um 9 Prozent niedriger. Dagegen waren die Treibstoffkosten im Jahresvergleich um 31 Prozent gestiegen. Allerdings wurden in den ersten drei Monaten 18 Prozent mehr Container transportiert. Mit den Asien-Euopa-Diensten wurden sogar 22 Prozent mehr Container gefahren.
Maersk hatte im März für den Asien-Europa-Verkehr einen Ratenanstieg verkündet. Dieser wurde laut Pressemitteilung vom Markt auch weitgehend akzeptiert. Gleichzeitig habe man die Transportkapazität um 9 Prozent verringert – hauptsächlich durch eine weitre Verringerung der Schiffsgeschwindigkeiten. Der im September 2011 eingeführte Service „Daily Maersk“ sei seit seiner Einführung mit einer Pünktlichkeit von 97 Prozent angelaufen, vermeldet Maersk. Der Service „Daily Maersk“, der nach dem „Förderbandprinzip" funktioniert, ermöglicht statt der wöchentlichen Gestellung von Containern für die üblichen wöchentlichen Dienste, die tägliche Gestellung von Containern auf bestimmten Relationen. Maersk garantiert den Kunden ab der täglichen Cut-off Zeit feste Transportzeiten bis zur Übernahme am Zielhafen. Maersk Line verfügt derzeit über 260 eigene und 366 gecharterte Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 2,5 Millionen Standardcontainer (TEU).
Für das Gesamtjahr erwartet Maersk Line ein negatives oder ausgeglichenes Ergebnis – vorausgesetzt die im März erfolgten Ratenerhöhungen lassen sich durchhalten. Die Nachfrage nach Containerfracht werde sich um 4 bis 6 Prozent erhöhen, wobei sich die Relation Asien-Europa eher am unteren Ende der Spanne bewegen dürfte. (diwi)