Neckarsulm. Der Discounter Lidl will mit den bisher an den Logistik-Tarifvertrag gebundenen regionalen Lagergesellschaften den Arbeitgeberverband wechseln. Die davon betroffenen rund 3300 Mitarbeiter in 20 Logistikzentren sollen ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt nach dem besseren Einzelhandelstarifvertrag bezahlt werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Lagergesellschaften übernehmen als Servicedienstleister alle Logistikvorgänge der Lidl-Filialbetriebe. Ziel der Entscheidung sei eine deutschlandweite Vereinheitlichung der bei Lidl geltenden Tarifverträge.
Der Wechsel sei ein klares Bekenntnis zum Flächentarifvertrag „Einzelhandel“ sowie zur Tarifbindung und ist eine Stärkung des stationären Geschäfts von Lidl, hieß es in einer Mitteilung. „Mit dem Wechsel wollen wir gleiche Standards für Filialmitarbeiter sowie für die Mitarbeiter, die in den Lagergesellschaften für die Filialbelieferung verantwortlich sind, sicherstellen. Unser Ziel ist es, einheitliche Strukturen bei unseren Tarifverträgen einzuführen", sagt Marin Dokozic, Geschäftsleitungsvorsitzender Lidl Deutschland.
Lidl geht damit einen Weg, gegen den sich der Online-Versandhändler Amazon trotz des anhaltenden Drucks durch die Gewerkschaft Verdi weiterhin wehrt. Seit Mai 2013 fordert die Gewerkschaft die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die etwa 10.000 Beschäftigten von Amazon in Deutschland und will die Konditionen des Versand- und Einzelhandels durchsetzen. Doch statt zu einer Einigung kommt es bisher immer wieder zu Streiks. (ag)
Tom