Frankfurt. Die Lufthansa Cargo liegt nach eigenen Angaben gut im Rennen in ihrem Bemühen um die Verringerung von Treibhausgas-Emissionen. Gegenüber dem Basisjahr 2005 sei bis heute eine Reduzierung von 15,8 Prozent der CO2-Emissionen erreicht, berichtete Vorstand Karl-Rudolph Rupprecht den rund 120 Teilnehmern der gestrigen Veranstaltung „Cargo Climate Care“ seiner Gesellschaft im Frankfurter Städel Museum. Dies entspräche einer jährlichen Einsparung von 1800 Tonnen CO2, was der Verbrauchsmenge von 10 Frachtflügen zwischen Frankfurt und Dakar gleichkäme.
Das Ziel der LH Cargo ist eine Reduktion von Treibhausgasemissionen um 25 Prozent bis 2020, gemessen am Ausgangsjahr 2005. Während im Seeverkehr die Ausstoßmengen in diesem Zeitraum um durchschnittlich 10 Prozent zugenommen hätten und bei Lkw-Transporten stagnierten, habe die Lufthansa Cargo die mit Abstand größten Einsparziele vorzuweisen, betonte Umweltmanagerin Bettina Jansen von der Frachtfluglinie in ihrer Zwischenbilanz.
Damit sei sein Unternehmen auch ein Vorbild für Passagierairlines, hob Vorstand Rupprecht hervor. „Für die Beförderung von 100 Kilogramm Luftfracht benötigen wir nur 1,8 Liter Kerosin, während die Lufthansa Passage rund vier Kilogramm Treibstoff für den Flug eines Reisenden über die Distanz von 100 Kilometer braucht.
Auf der Veranstaltung wies Professorin Lucia Reisch von der Business School in Kopenhagen darauf hin, dass Verbote zur Erreichung von Klimazielen eher weniger brächten. Durch zahlreiche Beispiele verdeutlichte sie, dass positive Anreize innerhalb eines vom Management vorgegebenen strategischen Konzepts viel wirkungsvoller seien, um die Motivation der Mitarbeiter und auch das Mitmachen von Kunden bei der Umsetzung selbst gesteckter Klimaziele zu erreichen. Insgesamt forderte sie die Logistik auf, mehr Mut zu haben, ihren Beitrag für die Wirtschaft, das Anstoßen zahlreicher grüner Initiativen und ihre Rolle als wichtiger Jobmotor offensiver als bisher darzustellen, um endlich aus der Schmuddelecke rauszukommen.
Die für Umweltbelange bei DBSchenker zuständige Managerin Andrea Schön bot Frachtfluglinien wie der Lufthansa Cargo eine Transport- und Umweltpartnerschaft an. „Wir verpflichten uns über einen längeren und kontinuierlichen Zeitraum ein bestimmtes Volumen an Luftfracht einzubringen. Im Gegenzug muss die Airline das Erreichen bestimmter Ziele zur Verringerung von CO2-Emissionen verbindlich zusagen“, bot Schön auf der Veranstaltung an. Die Daten, sagte sie, würden kontinuierlich erfasst, jährlich abgeglichen und auch veröffentlicht.
Wie auf der Veranstaltung von mehreren Teilnehmern betont wurde, verlangten auch immer mehr Versender eine grüne Logistikkette von ihren Transportdienstleistern. Dies zeige sich in Ausschreibungen für Aufträge sowie in Gesprächen mit Vertretern der Transportwirtschaft. (hs)