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LBS: Luftfracht braucht mehr Digitalisierung

30.09.2019 10:55 Uhr
Luftfracht
Die Luftfracht braucht nach Ansicht des LBS mehr Digitalisierung. Gute Ansätze gibt es dazu bereits reichlich
© Foto: Hartmut Schmidt/picture-alliance

Der Landesverband Bayerischer Spediteure begrüßt aktuelle Fortschritte, sieht aber weiter großen Handlungsbedarf – vor allem bei der Beseitigung so genannter "analoger Bottlenecks".

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München. Der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS)  beobachtet aufmerksam, wie sich die Digitalisierung der Luftfracht entwickelt. „Seit Jahren sehen wir eine große Diskrepanz zwischen den Wünschen und Möglichkeiten unserer Branche einerseits und behördlichen Anforderungen sowie analogen Bottlenecks bei Dienstleistern andererseits“, sagte LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann.

Unter diesen Vorzeichen bewertet der LBS die jüngste Initiative von Lufthansa Cargo, am Flughafen München für die Abholung von Sendungen „Self-Service Cargo Terminals“ einzuführen. Eine Pilotstation wurde jetzt am Münchner Flughafen MUC eingerichtet. Bei diesem Verfahren können Abholer  über den Quick Pick-up Service in den E-Services auf der Homepage der Airline, online eine Abholliste für einzelne oder mehrere ihrer Import-Standardsendungen erstellen. Diese wird mit einem QR-Code versehen und berechtigt den Handling-Agenten zur Abholung. Automatisierte Datenchecks beschleunigen die Bereitstellung und Auslieferung von Import-Standardsendungen. Gleichzeitig haben die Nutzer über den Quick Pick-up Service den Vorteil, ihre Sendungsdaten inklusive Zollstatus und Zeitstempel online abzurufen.

„Wir sind uns bewusst, dass dieser Service einerseits zusätzliche Arbeiten auf Seiten der Speditionsunternehmen mit sich bringt“, sagt Ludwig Kastl, Leiter der LBS-Akademie und Luftfracht-Experte. „Andererseits lassen sich damit aber im Vergleich zum bisherigen manuellen, analogen Verfahren einiges an Aufwand, vor allem aber Zeit sparen. Das soll Digitalisierung bewirken. Es ist wünschenswert, dass weitere Airlines diesem Vorbild folgen, um damit zur Vereinheitlichung von Prozessen beizutragen“, führte er an.

Kastl verweist in diesem Zusammenhang auf Analysen der IATA, die hartnäckig eine weitere Modernisierung der Industrieprozesse einfordert. Dies sei entscheidend, um die anstehende Marktentwicklung und das Wachstum auf dem Luftfrachtsektor effizient zu bewältigen.

„Wie die IATA in ihren Cargo Visions macht sich auch der LBS vor allem für vier Bereiche stark“, betont Ralph Biller, Vorsitzender im Fachausschuss Luftfracht des LBS. „Erstens die Globale Implementierung der E-Air Waybill (e-AWB), zweitens die universelle Einführung einer gemeinsamen Datensprache (z. B. Cargo XML-Standards), drittens ein intelligentes Data Sharing sowie viertens die Verwendung von Leistungsdaten zur Qualitätsverbesserung.“ Alle Erkenntnisse aus dem Markt sowie zu beobachtende Trends in anderen Branchen deuteten darauf hin, dass auf diesen Gebieten die stärksten Optimierungspotenziale liegen, machte er deutlich. (sno)

 

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