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LBS: Alarmstufe Rot bei der Verkehrsinfrastruktur

20.07.2018 14:51 Uhr
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Bayerns Spediteure sehen bei den Investitionen in Verkehrswege Rot
© Foto: digitalstock/Fotolia

Der Landesverband der Bayerischen Spediteure sieht sich durch eine aktuelle IW-Studie in seinen Forderungen nach mehr Investitionen in Verkehrswege bestätigt.

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München. Über „deutlich beeinträchtigte Geschäftsabläufe“ als Folge von Mängeln in der Infrastruktur klagen 26 Prozent der Unternehmen in Bayern, weitere 42 Prozent sehen „leichte Beeinträchtigungen“. Mit einem Anstieg um acht Prozentpunkte haben die deutlichen Beeinträchtigungen damit seit 2013 signifikant zugelegt. Das bemängelt der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) unter Berufung auf eine aktuelle Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Die Wirtschaft im Freistaat stehe demnach zwar etwas besser da als etwa Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg, dennoch gelte die Feststellung des IW auch für Bayern: „Die größten Schwierigkeiten machen marode Straßen und Brücken, die zu vielen Staus und damit längeren Transportzeiten führen – rund drei Viertel aller befragten Firmen leiden darunter“, heist es laut LBS in der Studie. Zum Vergleich: Beim Schienenverkehr sehen sechs Prozent der bayerischen Unternehmen „deutliche“ und 19 Prozent „leichte“ Beeinträchtigungen.

Transportunternehmen leiden unter Infrastruktur

Wenn Logistikstrukturen und Lieferketten instabil werden, „schränkt dies in großem Umfang die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche ein“, kommentiert Sabine Lehmann die aktuellen Zahlen. Die Geschäftsführerin des LBS weist darauf hin, dass die Mitgliedsunternehmen des Verbands in doppelter Hinsicht betroffen sind.

„Als Nutzer einer mangelhaften Infrastruktur müssen diese Firmen nicht nur die Auswirkungen auf die eigenen Mitarbeiter und Kapazitäten schultern, sie können dann auch ihren Kunden nicht die geforderte und gewünschte Dienstleistungsqualität liefern.“ Auf Dauer führe das zu einer grundlegenden Schwächung der Branche, die sie aus eigener Kraft nicht auffangen kann.

Der LBS teilt die Einschätzung des Wirtschaftsinstituts, das für die Vergangenheit eine Unterfinanzierung der Verkehrswege des Bundes sowie eine anhaltende Schwächung des bestehenden Systems feststellt, weil „die nominalen Investitionslinien zu keinem Zeitpunkt bedarfsgerecht“ gewesen seien, so das IW. Mangelnden Kapazitäten auf den Hauptverkehrsrouten und beschleunigter baulicher Substanzverlust führten zu einer deutlichen Zunahme der Stauzeiten.

Mangel an qualifiziertem Personal für Bauvorhaben

Die entstehenden Zeitverluste haben laut IW einen geschätzten Wert von 80 Milliarden Euro, wozu noch die Beeinträchtigungen der betrieblichen Geschäftsabläufe kämen. „Damit werden unsere Unternehmer genauso wie ihre Mitarbeiter an die Grenzen der Belastbarkeit getrieben – und unsere Volkswirtschaft auch“, kommentiert Lehmann.

Gleichzeitig greift der LBS eine weitere Warnung der IW-Studie auf: „Die Antwort auf die Lösung der Infrastruktur-Probleme liegt nicht im Geld allein“, so Lehmann und verweist auf die Feststellung der Wirtschaftsforscher: „Mit der weitgehenden Beilegung des Unterfinanzierungsproblems wird deutlich, dass in seinem Schatten andere Probleme entstanden sind. Tatsächlich gibt es aktuell […] mehr Geld als baufähige Projekte.“

Vielmehr fehle es in den Verwaltungen an qualifiziertem Personal. Das sei schon wegen des voranschreitenden Substanzverlustes schädlich. Bei einem Ausbau der Infrastruktur werde der Engpass doppelt bedrohlich. „Die Dringlichkeitsstufe für Handlungs- und Investitionsbedarf lässt sich an der Farbe der Bilanzzahlen ablesen, die dadurch verursacht werden: Rot!“, so das Fazit des LBS.

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