München. Der Fachkräftemangel in Deutschland trifft mittlerweile auch die seit Beginn der Corona-Krise von Zwangsschließungen getroffenen Branchen. Im Juli klagte mehr als ein Drittel der deutschen Firmen über Fachkräftemangel, insgesamt 34,6 Prozent, wie aus der vierteljährlichen Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Das sei der höchste Wert seit dem Frühjahr 2018. „Da die Konjunktur nach den Corona-Öffnungen angezogen hat, haben Firmen inzwischen Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern“, sagte Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe am Donnerstag.
Zugenommen hat der Fachkräftemangel demnach auch in Branchen, die von den Corona-Lockdowns besonders hart getroffen wurden, darunter Einzelhandel, Hotels und Personalvermittler. So hat sich im Einzelhandel die Zahl der Firmen, denen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, innerhalb von drei Monaten von knapp 16 auf über 30 Prozent fast verdoppelt. Am stärksten betroffen vom Fachkräftemangel sind demnach die Personalvermittler, bei denen über drei Viertel der Unternehmen über Mangel klagten. An zweiter und dritter Stelle folgen die Hotellerie mit 56 Prozent und Speditionen mit 54,6 Prozent. (dpa)