Berlin. Der Feldversuch mit bis zu 44 Tonnen schweren Lang-LKW soll trotz anhaltender Kritik noch in diesem Jahr starten. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums am Montag in Berlin. Die Bundesregierung hält auch daran fest, dass der umstrittene Feldversuch an den Bundesländern vorbei beschlossen werden soll. Im Verordnungsentwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es ausdrücklich, die geplante Ausnahmeverordnung bedürfe nicht der Zustimmung des Bundesrats.
Die Allianz pro Schiene äußerte hingegen rechtliche Bedenken. "Wir sind skeptisch, ob die rechtlichen Grundlagen für einen Test mit überlangen LKW am Bundesrat vorbei geschaffen werden können", sagte Geschäftsführer Dirk Flege. Er verwies auf ein Rechtsgutachten, wonach für die Testfahrten der sogenannten Gigaliner ein von Bundestag und Bundesrat verabschiedetes Gesetz notwendig sei.
Während die Länge von Lastwagen in Deutschland bislang auf 18,75 Meter begrenzt ist, soll die Obergrenze für einen Zeitraum von fünf Jahren auf 25,25 Meter steigen. Weil die Lang-LKW mehr Waren transportieren können, rechnen die Befürworter mit weniger Lastwagen auf der Straße und dadurch mit weniger Abgasen und einem geringeren Benzinverbrauch. Kritiker haben hingegen erhebliche Sicherheitsbedenken.
Allerdings dürfen die Gigaliner nur in sieben Bundesländern rollen. Zuletzt hatte sich Baden-Württemberg nach dem Regierungswechsel in Stuttgart aus dem Projekt verabschiedet. Der Verordnungsentwurf des Verkehrsministeriums sieht zudem weitere Einschränkungen vor. So gilt für die Lang-LKW ein generelles Überholverbot. Zudem dürfen sie kein Gefahrengut transportieren, und am Steuer dürfen nur erfahrene Trucker sitzen. (dpa)
Deka 1803
Jürgen Auth
Hülsemann
Frankenelbe