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Lang-LKW-Feldversuch: Hessen steigt aus

01.09.2011 09:57 Uhr
Lang-LKW-Feldversuch: Hessen steigt aus
Der Start des Feldversuchs mit überlangen LKW noch in diesem Jahr ist fraglich
© Foto: VDA

Herber Rückschlag für Bundesverkehrsminister Ramsauer: Hessen verweigert Teilnahme an Feldversuch und fordert Nachbesserungen

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Wiesbaden. Der von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer noch für dieses Jahr angekündigte Feldversuch mit überlangen LKW steht vor dem Aus. Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) hat die Teilnahme seines Landes abgesagt und den von Ramsauer vorgelegten Verordnungsentwurf scharf kritisiert. Posch bemängelt die festgelegten Routen und die mögliche wissenschaftliche Aussagekraft des Feldversuchs. „Eine hessische Teilnahme am Feldversuch Lang-LKW kann zum jetzigen Zeitpunkt deshalb nicht in Aussicht gestellt werden", sagte Posch. Er forderte Nachbesserungen in der Verordnung.

„Für eine zuverlässige, statistisch aussagekräftige Bewertung der Verkehrssicherheit ist eine hinreichend große Stichprobe zwingend erforderlich. Bei der zeitlichen Komponente kommt noch hinzu, dass für eine realistische Bewertung der Verkehrssicherheit auch die Berücksichtigung von Gewöhnungs- und Routineeffekten notwendig ist", begründete Posch. „Da sind zwei Jahre Evaluierung einfach zu wenig". Diese Vorbehalte habe er bereits im April auf der letzten Verkehrsministerkonferenz vorgebracht.

Posch bemängelt zudem die Kriterien für die Festlegung der Routen außerhalb des Autobahnnetzes. Um die Eignung von Straßen und Kreuzungen für Lang-LKW zu beurteilen, sei deren besonderes Kurvenverhalten zu berücksichtigen: „Hier ist nicht der für die Fahrzeugzulassung herangezogene Wendekreis entscheidend, sondern die für die Straßenplanung relevante Schleppkurve, denn Gespanne dieser Größe brauchen in Kurven besonders viel Platz." Diese Daten seien den Ländern und Gemeinden jedoch nicht bekannt, die Ergebnisse der vom Bundesverkehrsministerium eingerichteten Arbeitsgruppe zum Streckennetz stünden jedoch noch aus, kritisierte Posch.

Posch sieht angesichts der prognostizierten Steigerungsraten im Straßengüterverkehr grundsätzlichen Diskussionbedarf. Diese Diskussion könne sich nicht auf Fahrzeuggrößen beschränken, so der FDP-Politiker.„Ziel muss es sein, den Straßengüterverkehr wirtschaftlich wie auch für die Bevölkerung und die übrigen Verkehrsteilnehmer verträglich abzuwickeln. Vor diesem Hintergrund bin ich grundsätzlich gern bereit, an innovativen technischen, verkehrsorganisatorischen und rechtlichen Ansätzen zur Weiterentwicklung des Straßengüterverkehrs mitzuwirken." (sb) 

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KOMMENTARE


Karlheinz Böckmann

01.09.2011 - 14:02 Uhr

In den Niederlanden fahren diese Ökolaster schon länger.wenn unsere Herren Politiker mal über den Tellerrand schauen und sich informieren würden,dann sähe die Sache anders aus und man bräuchte keine langwierigen Untersuchungen.Die Fahrer dieser Langlaster werden extra geschult und dürfen nur bestimmte Strecken befahren.Aber glücklicherweise haben wir in Deutschland jede Menge "Bedenkenträger",die alles verklomplizieren müßen um ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.....


V480 Truck

01.09.2011 - 21:25 Uhr

Wir brauchen diese Gigaliner nicht, denn unsere Strassen sind für diese Fahrzeuglängen nicht ausgelegt. Wo soll der Fahrer mit so einem Fahrzeug,seine Pause bzw. Nachtruhe einhalten ?? Man findet mit einer normalen Zuglänge schon kein Parkplatz. Nützen soll der Gigaliner, der Wirtschaft,dem Verlader und vor allem dem Spediteur, der somit von 3 Fzg. Zügen, zwei macht und einen Fahrer spart. Bei diesen Fahrerlöhnen,die heute bezahlt werden, kann man keinen Nachwuchs finden.


Jürgen Auth

01.09.2011 - 21:59 Uhr

Allmählich gewinne ich den Eindruck, diese ganze Rumüberlegerei mit dem ewigen Hü und Hott dient nur einem einzigen Zweck: Diversen Kommisionen mit ihren Entscheidungs- oder Nicht-Entscheidungs-Trägern eine Daseinsberechtigung zu geben, um sie auf Steuerzahlers Kosten durchzufüttern. Aber eine einfache Anfrage z.B. bei den Schweden hätte das Ganze ja zu früh zum Abschluss gebracht. Dieses dauernde Hin und Her lässt das Ansehen der Politiker in meinen Augen noch ein wenig mehr sinken.


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