Stuttgart. Baden-Württemberg will sich nicht am Feldversuch mit Lang-LKW beteiligen und geht davon aus, dass keine überlangen Fahrzeuge im Testverlauf die Landesgrenzen passieren werden. „Auch Fahrten der Lang-LKW auf Teilstrecken durch Baden-Württemberg lehnen wir ab“, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Verkehrsministeriums der VerkehrsRundschau. Die im Verordnungsentwurf für den Test aufgelisteten Autobahnstrecken der A7 und A96 basieren auf einer Mitteilung der schwarz-gelben Vorgängerregierung, bestätigte das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage.
Baden-Württemberg verwies darauf, dass der Bundesverkehrsminister zugesichert habe, die Teilnahme am Feldversuch sei freiwillig. Die neue grün-rote Landesregierung habe entschieden an der Erprobung der überlangen Lastern nicht teilzunehmen und erwarte, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer dies respektiere.
Bayerns Innenminister: Ergebnisoffener Versuch
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat unterdessen bekräftigt, dass sein Land grundsätzlich bereit sei, an dem Lang-LKW-Versuch des Bundesverkehrsministeriums teilzunehmen. Der für Infrastruktur zuständige Minister betonte jedoch, dass das zulässige Gesamtgewicht der Fahrzeuge nicht erhöht werden dürfe. Ein höheres Gewicht würde Straßen und Brücken schädigen. „Das lehne ich strikt ab", sagte Herrmann. Derzeit würden in Bayern geeignete Strecken für den Feldversuch geprüft.
Zudem betonte der Parteifreund Ramsauers, dass der Versuch aus bayerischer Sicht ergebnisoffen sei. Dessen müssten sich alle teilnehmenden Speditionen bewusst sein. Wenn sich nach fünf Probejahren kein positives Testergebnis ergibt, würden die Firmen die Berechtigung verlieren, die Lang-LKW in Deutschland zu benutzen, betonte Herrmann. (sb)
Hubert Brigadier