Lagern mit den zweieiigen Zwillingen

Eltern von Zwillingen kennen die Frage: "Und, wie haltet Ihr sie auseinander?" Bei den neuen Lager-Zwillingen aus der Kion-Familie fällt zumindest diese Antwort leicht: "Die Rot-Schwarzen heißen Linde - die Orange-Silbernen Still." Die beiden Töchter der Staplerholding Kion haben je drei neue Hochhubwagen mit und ohne klappbare Standplattform vorgestellt. Alle sechs heben und transportieren je nach Version Lasten von 1,4, 1,6 oder 2,0 Tonnen. Die Rot-Schwarzen hören auf den Namen L14 bis L20. Kommt der Zusatz AP hinzu, kennzeichnet er die Geräte mit Standplattform zum Mitfahren. Orange-Silbern: EXV 14-20 und SF. Hochhubwagen transportieren Lasten in der Lagervorzone, be- und entladen Lkw und verstauen Waren im Regal. Sind die Fahrwege länger, empfiehlt sich die Version zum Mitfahren, da sie mit bis zu zehn statt mit nur sechs Kilometern pro Stunde durch die Regalgassen eilt. "Auch wenn die Geräte auf einer gemeinsamen Entwicklung basieren, unterscheiden sie sich stark", sagt Jacqueline Wiecker von Still (siehe Tabelle). Die Hamburger lassen ihre Hochhubwagen in Italien bauen, während Linde dazu den Standort im französischen Châtellerault nutzt. Basis sei die aus der Automobilindustrie bekannte Plattformstrategie. Der Kion-Konzern will so mehr Synergien zwischen seinen Marken heben und hatte dazu Anfang 2015 das Management der Marken bei Konzernvorstand Gordon Riske zentralisiert. Die Geschäftsführer von Linde und Still haben das Unternehmen verlassen. Still hebt höher Kleine Unterschiede sind es, die die Zwillinge zweieiig machen. Beispielsweise bei den Hubhöhen. Je nach Mast erreichen die 1,4- und 1,6-Tonnen-Geräte von Still Hubhöhen von 5,46 Metern sowie die 2,0-Tonner von 4,47 Metern. Die kleinen von Linde kommen auf 5,31 Meter, die 2,0-Tonner auch auf 4,47 Meter. Beide Hersteller bieten optional einen Initialhub. Dieser erhöht die Bodenfreiheit und ist vor allem bei häufigen Transportaufgaben an Rampen und Ladebrücken hilfreich. Mit dieser Funktion bietet Still eine Besonderheit: Mit ihr können die kleineren Geräte (1,4- und 1,6-Tonner) auf dem Initialhub bis zu 2,0 Tonnen transportieren, so lange der Masthub nicht genutzt wird. Beide Hersteller bieten eine integrierte Senkdämpfung, die die Last kurz vor dem Bodenkontakt sanft abbremst - beim Absetzen schont das Ware und Ohren. Für sehr hubintensive Anwendungen bietet nur Linde optional den "Lift Speed Booster", der die Hubgeschwindigkeit ohne Last um ein Drittel erhöht. Ohne dieses Feature liegen die Hub- und Senkgeschwindigkeiten der Geschwister dicht beieinander. Wobei Still beim Heben und Linde beim Senken knapp die Nase vorn hat. Den Hubbeschleuniger bieten die Orange-Silbernen zwar nicht, dafür punktet ihr Mast mit einer integrierten Anzeige der Resttragfähigkeit. Kriechend auf dem Lkw Bei den Motoren gibt es wieder Gemeinsamkeiten: Für Vortrieb sorgt bei den Zwillingen ein 2,3 Kilowatt (kW) Drehstrommotor. Als Hubmotor dient ein 3,2 kW Aggregat. Damit die Fahrer nicht zu sportlich um die Ecken düsen, verfügen alle Geräte über ein System, das die Geschwindigkeit in Kurven drosselt - bei Linde Curve-Assist, bei Still Curve Speed Control. Bei Deichsel und Bedienelementen gehen Linde und Still getrennte Wege und setzen auf Eigenentwicklungen - mit vergleichbarer Funktionalität: Die Hubwagen reduzieren in Abhängigkeit vom Neigungswinkel der Deichsel die Geschwindigkeit. Das erhöht die Sicherheit in engen Arbeitsumgebungen. Wenn der Bediener auf Lkw-Ladeflächen nur mit vertikaler Deichsel rangieren kann - normalerweise stoppen die Fahrzeuge zur Sicherheit bei dieser Position - lässt sich das Gerät durch Drücken eines Schleichfahrttasters in Kriechgeschwindigkeit weiter manövrieren. Neben der Deichsel sitzt bei allen Geräten ein Farbdisplay mit Bedienknöpfen. Auch hier sind die Zwillinge zweieiig: Nur Orange-Silber macht durch Druck auf den Blue-Q-Knopf blau und senkt den Verbrauch um bis zu sieben Prozent.

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