Hamburg. Die A 7 nördlich des Hamburger Elbtunnels wird für acht Jahre zu einer großen Baustelle. Am 12. März werde mit dem ersten Spatenstich der eigentliche Bau des 2,2 Kilometer langen Lärmschutztunnels Altona beginnen, sagte der Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks (Grüne), am Donnerstag. Der sechsspurige Verkehr auf der A 7 werde während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten. Allerdings wird die Autobahn zwischen dem Dreieck Hamburg-Nordwest und -Heimfeld vom 18. bis zum 23. März voll gesperrt werden. Während der 79-stündigen Sperrung sollen drei Brücken halbseitig abgerissen werden.
Die Fertigstellung der ersten Tunnelröhre ist für Ende 2025 geplant. Von da an soll der gesamte Autobahnverkehr unter dem Betondeckel verschwinden. Für die Anwohner werde der Verkehrslärm dann schon nahezu vollständig verschwunden sein, erklärte der Bereichsleiter der Bundesplanungsgesellschaft Deges, Bernd Rothe. Die Baukosten für das Projekt betragen 790 Millionen Euro. Hamburg werde 291 Millionen Euro übernehmen, sagte Tjarks. Die Kosten für die Begrünung des 19 Hektar großen Deckels seien darin noch nicht enthalten.
Kern des Projekts ist die Erweiterung der Autobahn von sechs auf acht Spuren. Der Autobahnabschnitt werde täglich von gut 130.000 Fahrzeugen befahren, erklärte Rothe. Die Überlastung habe häufig zu Staus vor dem Elbtunnel geführt. Bis 2030 werde ein Verkehrsaufkommen von 145.000 Fahrzeugen erwartet. Vor allem der Güterverkehr solle zunehmen.
Bedeutung des Projekts für Anwohner
Tjarks hob die städtebauliche Bedeutung des Projekts hervor: „Der Altonaer Autobahndeckel ermöglicht Hamburg eine Stadtreparatur historischen Ausmaßes: Er wird ganze Stadtteile zusammenführen und er wird massiv die Gesundheit der anwohnenden Menschen schützen.“ Die Überdeckelung des Autobahnabschnitts schaffe Platz für den Bau von 3800 Wohnungen, davon 3000 in Altona. Sie sollen allerdings nicht direkt über dem Tunnel entstehen. Geplant sei, Kleingärten auf den Betondeckel zu verlegen und die freigewordenen Flächen als Bauland zu nutzen.
Ende 2019 wurde an der A 7 in Hamburg-Schnelsen bereits ein erster Lärmschutztunnel fertiggestellt. Das Bauwerk ist rund 550 Meter lang und überdeckelt sechs Fahrspuren. Ein zweiter, rund 900 Meter langer Tunnel in Hamburg-Schnelsen wurde bereits offiziell in Betrieb genommen, obwohl zur Einrichtung der endgültigen Verkehrsführung noch eine weitere Vollsperrung der A 7 zum Monatsende aussteht. Auch südlich des Elbtunnels ist die A 7 derzeit eine Baustelle. Die rund vier Kilometer auf Stelzen stehende Autobahn wird dort ebenfalls auf acht Spuren verbreitert. (dpa/ja)