Berlin. Die Auftragsverwaltungen der Länder haben 2019 knapp 400 Millionen Euro mehr Bundesmittel als vorgesehen in die Autobahnen investiert. Allein in den Erhalt flossen rund 326 Millionen Euro mehr als geplant, wie aus Zahlen hervorgeht, die die VerkehrsRundschau beim Bundesverkehrsministerium erfragt hat. Damit haben die Ländern Befürchtungen entkräftet, sie könnten angesichts des Übergangs der Autobahnen in die Obhut der bundeseigenen Autobahn Anfang 2021 ihre eigenen Planungsanstrengungen schleifen lassen.
NRW hängt Bayern ab
Anders als in früheren Jahren war Hauptprofiteur der zusätzlichen Mittel für Autobahnen und Bundesstraßen bei den wichtigsten Investitionstiteln nicht Bayern, sondern Nordrhein-Westfalen: Dorthin flossen 107 Millionen Euro mehr als vorgesehen, vor allem bedingt durch zusätzliche Ausgaben für den Erhalt von Autobahnen. Bayern landete auf Platz sechs. Schlusslichter bildeten wie häufig in den vergangenen Jahren die Stadtstaaten Berlin und Bremen, die es erneut nicht schafften, die bereitgestellten Mittel zu verbauen. Neu in dieser Gruppe sind Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Bundesstraßen müssen zurückstehen
Ein Wermutstropfen betrifft allerdings die Investitionen in die Bundesstraßen: Sie blieben bei den Hauptinvestitionstiteln um 130 Millionen Euro hinter dem Soll zurück. Lediglich Hamburg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz schafften es, deutlich mehr als die vorgesehenen Mittel zu verbauen. Schlusslichter sind NRW mit einem Minus von 75 Millionen Euro und Niedersachsen mit einem Minus von 49 Millionen Euro. (roe)