Paris.Die massive Finanz- und Wirtschaftskrise auf der iberischen Halbinsel wirkt sich erheblich auch auf das dortige Straßengütertransportgewerbe aus. Das berichtete die Zeitschrift „L’Officiel des Transporteurs“ aus Spanien und Portugal. In beiden Ländern befinde sich der Sektor in Rezession, heißt es in dem Bericht, und die Aktivitäten dürften dieses Jahr noch weiter zurückgehen.
2010 und 2011 konnte das Gewerbe noch Wachstum verzeichnen, büßte im letzten Jahr jedoch beim Umsatz 3,5 Prozent ein. Der Umsatz lag bei 16,6 Milliarden Euro, wie das Blatt unter Berufung auf regelmäßige Untersuchungen des spanischen Consulting-Unternehmens DBK schreibt. Nach letzten Schätzungen hat sich das Bruttoinlandsprodukt in Spanien im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent und in Portugal um 3,5 Prozent verringert, und dies hat sich auf den Straßengütertransport ausgewirkt.
Gleichwohl verlief die Entwicklung in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Spanien, auf das 84 Prozent des iberischen Marktes entfallen, verbuchte 2012 eine Abnahme um 2,8 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro, in Portugal dagegen ging der Umsatz um sieben Prozent zurück und kam nur noch auf 2,7 Milliarden Euro. Die sinkende Nachfrage und verschärfte Konkurrenz unter den Straßentransporteuren führt vor dem Hintergrund gestiegener Treibstoffpreise zum Dahinschmelzen der Margen und zur weiteren Verringerung der Rentabilität, zitiert L’Officiel des Transporteurs die spanische Bestandsaufnahme.
Die Krisenfolgen lassen sich laut Bericht auch an anderen Zahlen ablesen. So hat sich die Zahl der Unternehmen 2011 um 0,5 Prozent auf 104.872 in Spanien und 8650 in Portugal verringert. Um 8,6 Prozent nahm im selben Jahr die Zahl der Transportfahrzeuge ab. Sie lag Ende 2011 nur noch bei 373.913, das sind im Schnitt 3,5 Fahrzeuge pro Unternehmen. (jb)