Erkrath. Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten sind derzeit besonders stark von der weltweiten Konjunkturabkühlung betroffen. Dies zeigen zumindest die aktuellen Zahlen des Timocom-Transportbarometers, mit dem das IT-Unternehmen quartalsweise die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage auf der Frachtenbörse dokumentiert.
Demnach ist die Zahl der über Timocom am Markt platzierten Frachtangebote von Anfang April bis Ende Juni 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent gesunken. Die Wirtschaftspolitik der US-Regierung hemme den weltweiten Handel, wodurch die Exportmenge sinke, sagte Timocom Business Analyst David Moog und fügte hinzu: „Exportorientierte Nationen wie Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten sind von dieser Entwicklung am stärksten betroffen.“
In Summe wurden über die „Smart App Frachten“, über die Unternehmen ihre Transportangebote auf der Frachtenbörse einstellen und abwickeln können, im zweiten Quartal insgesamt 21.817.710 Angebote platziert, im Vorjahresquartal lag diese Zahl noch bei 27.565.605. Der Rückgang betreffe zum größten Teil den Transport von Industrie- und Investitionsgütern, unter anderem aus der Zulieferindustrie, erklärte Moog.
Zahl der Exporte nach Großbritannien deutlich gesunken
Auch die Diskussion um den anstehenden Brexit wirke sich negativ aus. „Nachdem im ersten Quartal die Transportmengen nach Großbritannien durch Erhöhung der Lagerbestände deutlich gestiegen sind, erleben wir jetzt den Einbruch“, berichtete Moog. So sei die Zahl der Exporte aus Europa nach Großbritannien im zweiten Quartal im Vergleich zum vorherigen Quartal 2019 um 56 Prozent gesunken, vermeldet Timocom.
Dem Trend trotze hingegen die Exportentwicklung in Südeuropa. Italien, Spanien, Portugal und Griechenland haben mit einem Zuwachs von 21 Prozent von April bis Juni deutlich mehr Waren ins europäische Ausland transportiert, als im Vorjahresquartal, dazu sagte Moog: „Die Obst- und Gemüsesaison läuft in diesen Ländern derzeit auf Hochtouren.“ (tb)