Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 0,1 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. „Nach dem leichten Anstieg im Vorquartal hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder abgekühlt“, saget Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Im 1. Quartal 2024 war das BIP um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen.
Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen nach der leicht positiven Entwicklung im Vorquartal im zweiten Quartal 2024 deutlich ab. Die Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – sanken preis-, saison- und kalenderbereinigt mit -4,1 Prozent zum Vorquartal sogar noch deutlicher als die Investitionen in Bauten (-2,0 Prozent).
Auch vom Außenhandel blieben positive Impulse aus: Exportiert wurden im zweiten Quartal 2024 insgesamt 0,2 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen als im ersten Quartal 2024. Die Importe von Waren und Dienstleistungen stagnierten im Vergleich zum Vorquartal (0,0 Prozent).
Starke Unterschiede zwischen den Branchen
Bei der Bruttowertschöpfung im zweiten Quartal 2024 zeigte sich je nach Wirtschaftsbereich ein gemischtes Bild. Den deutlichsten Rückgang verzeichnete das Baugewerbe mit -3,2 Prozent, nachdem der Jahresauftakt witterungsbedingt noch positiv ausgefallen war. Die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe sank um 0,2 Prozent. Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes stieg die Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie von chemischen Erzeugnissen. Andere Branchen, wie der Maschinenbau oder die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen, verzeichneten dagegen Produktionsrückgänge.
Auch der zusammengefasste Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe (-0,6 Prozent) sowie die sonstigen Dienstleister (-0,2 Prozent) konnten ihre Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 nicht ausweiten. Positive Signale kamen dagegen aus anderen Dienstleistungsbereichen, wobei die Bruttowertschöpfung der Unternehmensdienstleister mit +0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal am deutlichsten anstieg.
Deutschland im internationalen Vergleich
Im zweiten Quartal 2024 blieb die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im internationalen Vergleich hinter der in vielen anderen Staaten zurück: In den anderen großen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sowie in der EU insgesamt (+0,3 Prozent) legte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 zu, so das Statistische Bundesamt. In Spanien stieg das BIP mit +0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal am stärksten, in Frankreich (+0,3 Prozent) und in Italien (+0,2 Prozent) nahm es zumindest leicht zu. In den Vereinigten Staaten (USA) stieg das BIP im Vergleich mit dem 1. Quartal 2024 um 0,7 Prozent.