Frankfurt. Kombiverkehr, ein Anbieter für die Realisierung intermodaler Verkehre, erweitert sein europäisches Netzwerk eu.NETdirekt+ durch neue Zugprodukte, Kapazitätsausweitungen und der Einbindung einer neuen Fähranbindung im Mittelmeerraum. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
„Mit dem Ziel, Spediteuren und Logistikunternehmen den Umstieg von reinen Straßentransporten auf die bimodale Kombination aus Straße und Schiene beziehungsweise die trimodale Verknüpfung von Straße, Wasser und Schiene so einfach wie möglich zu gestalten, setzt Kombiverkehr immer wieder neue Transportlösungen um", sagt Robert Breuhahn, Geschäftsführer des Frankfurter Unternehmens. „Gerade im Nordeuropaverkehr reagieren wir auf den vielfachen Wunsch unserer Kunden, eine zusätzliche Alternative über die Ostsee via dem Leitungsweg feste Querung anzubieten." Zusammengenommen vergrößern alle Angebotserweiterungen das Netzwerk von Kombiverkehr um 18 Zug- beziehungsweise Fährabfahrten pro Woche.
Neue Züge nach Malmö
Wie es von Unternehmensseite heißt, erweitert Kombiverkehr das bestehende Angebot von und nach Schweden in Zusammenarbeit mit der Partnergesellschaft HUPAC mit einem neuen Shuttlezug zwischen Köln-Eifeltor und Malmö Kombiterminal, der erstmals am Mittwoch in Süd-Nord-Richtung verkehrte. Über die Bahnknotenpunkte Flensburg und Kopenhagen erreichen demnach Tankcontainer, Wechselbehälter und Sattelanhänger mit vollem Profil P/C 400 die schwedische Küste über die Öresundbrücke. Der Fahrplan sieht wöchentlich vier Abfahrten in jeder Richtung vor: montags, mittwochs, donnerstags und samstags ab Köln, montags, dienstags, donnerstags und samstags ab Malmö.
Neben einem Laufzeitvorteil von zwölf Stunden gegenüber der bisherigen Gatewayverbindung via Hamburg und Lübeck, zeichne sich der neue Zug insbesondere durch weitere Anschlussmöglichkeiten im Netzwerk aus, verspricht Kombiverkehr. So seien ab Malmö über das Angebot der Partnergesellschaft Green Cargo unter anderem die schwedischen Terminals in Göteborg und Stockholm sowie Oslo in Norwegen zu erreichen. In Deutschland bestünden Anschlüsse von und nach Basel, Kornwestheim, München und Ulm. International sind Weiterleitungen nach Frankreich, Spanien, Italien, die Schweiz, Slowenien, Griechenland und die Türkei möglich.
Ende des Monats weitere Züge nach Malmö
Ein weiteres Zugprodukt von und nach Malmö will Kombiverkehr Ende des Monats starten. Ab 28. Januar sollen dann die Region Grafschaft Bentheim und die niederländische Provinz Drenthe an das Kombiverkehr-Netz angeschlossen werden. Der neue Mehrgruppenzug Coevorden/Bad Bentheim - Malmö soll die über 900 Kilometer lange Schienenstrecke in weniger als 24 Stunden, dreimal wöchentlich in beiden Richtungen zurücklegen, heißt es von Kombiverkehr. Das neue Angebot ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kombiverkehr, EuroTerminal Coevorden und der Bentheimer Eisenbahn.
Sechs statt fünf Verkehre mit den Ostseehäfen
Im nationalen Verkehr mit den Ostseehäfen will Kombiverkehr die Abfahrtsfrequenz auf der Relation Ludwigshafen KTL - Lübeck-Skandinavienkai erweitern. Ab 17. Januar soll der Shuttlezug anstatt fünfmal dann sechsmal wöchentlich verkehren. Ab Lübeck-Skandinavienkai haben Spediteure Fähranschluss nach Schweden, Finnland, Russland und ins Baltikum.
Gefahrgut nach Griechenland
Außerdem wurde das intermodale Angebot nach Griechenland, das seit Ende 2012 über eine Bahn-Fähre-Kombination zwischen Patras, Triest und verschiedenen Terminals in Deutschland besteht, zum 1. Januar um eine neue Fähranbindung im Mittelmeer erweitert. Neben dem Hafen Patras ist nun auch zweimal wöchentlich der Hafen Lavrio in der Region Atikka - rund 60 Kilometer südlich von Athen gelegen - per Fähre mit Triest verbunden. Gerade für Spediteure, die bevorzugt Gefahrgut oder Sendungen mit Ziel Athen befördern, ist das neue Fährangebot laut Kombiverkehr von besonderer Bedeutung. Denn auf der Frachtfähre des Fähranbieters Alternative Transport A.S. seien alle Gefahrgutklassen außer 1 und 7 zugelassen. Die Zustellung der Container und Sattelanhänger in der Region Athen kann von Lavrio aus aufgrund der kürzeren Entfernung kostengünstiger erfolgen als bisher ab Patras. Das neue Angebot ist bei entsprechender Nachfrage erweiterbar. (ks)