Paris. Der internationale Luft- und Seeverkehr braucht nach dem am Samstag in Paris vereinbarten Klimaabkommen die Treibhausemissionen nicht zu reduzieren. Die Bemühungen der EU und der Umweltorganisationen, die dafür zuständigen UN-Organisationen ICAO und IMO auf entsprechende Vereinbarungen zu verpflichten, blieben in Paris ohne Erfolg.
Damit blieben Zweifel, wer für die wachsenden Emissionen der beiden Verkehrsträger verantwortlich sei, bedauern die Umweltverbände Transport & Environmet, Seas at Risk und Carbon Market Watch. Sie verweisen darauf, dass der Luft- und Seeverkehr nicht Teil der nationalen Verpflichtungen der Vertragsstaaten zur Senkung der Emissionen ist. In einer gemeinsamen Erklärung verweisen die Verbände auf die im Pariser Abkommen vereinbarte Obergrenze von 1,5 Grad Celsius und betonen: „Dieses Ziel kann nicht erreicht werden, ohne dass diese beiden Sektoren ihre Emissionen einschränken.“
In den letzten Jahren seien die CO2-Emissionen beider Sektoren doppelt so schnell gestiegen wie der globale CO2-Ausstoß und erreichten inzwischen zusammen 8 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Bis 2050 sei ein Anstieg auf 39 Prozent wahrscheinlich. ICAO und IMO seien bislang nicht in der Lage gewesen, die Emissionen des Luft- und Seeverkehrs zu begrenzen.
Der klimapolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Peter Liese (CDU) bedauerte, „dass der internationale Luft- und Seeverkehr durch das Abkommen von Paris keine präzisen Reduktionsverpflichtungen übertragen bekommen hat“. Das sei angesichts der Anforderungen gegenüber der Industrie „nicht vermittelbar“. Der Druck insbesondere auf die ICAO müsse „jetzt erhöht werden“, sagte Liese weiter. Dort soll bis Ende des Jahres eine Regelung vereinbart werden, um die Emissionen der Airlines weltweit zu begrenzen. (tw)