Berlin. Jedes vierte digitale Kontrollgerät war im vergangenen Jahr manipuliert. Das ist das Ergebnis des aktuellen „Unfallverhütungsberichts Straßenverkehr“, den die Bundesregierung alle zwei Jahre dem Deutschen Bundestag vorlegen muss. Demnach wurden im Jahr 2015 bei rund 22.000 besonders kontrollierten Fahrzeugen insgesamt 5533 Manipulationen festgestellt. Die Beanstandungsquote in diesem Bereich liegt damit weiterhin bei 25 Prozent und entspricht damit in etwa der Beanstandungsquote der Vorjahre.
„Es ist festzustellen, dass es sich bei den Manipulationen verstärkt um hochwertige technische Eingriffe an der Kontrollgeräteanlage handelt“, heißt es in dem Bericht. Darüber hinaus sei zu erkennen, dass auch zunehmend in die Fahrzeugelektronik eingriffen würde. Dies bringe unvorhersehbare Folgen für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer mit sich, da auch technische Sicherheitssysteme wie das ABS außer Kraft gesetzt würden. Das BAG kündigte an, gerade in diesem Bereich zukünftig einen Kontrollschwerpunkt zu setzen.
Insgesamt hat das BAG laut Bericht 2015 ingesamt rund eine halbe Million Güterkraftfahrzeuge und Kraftomnibusse kontrolliert. Die Beanstandungsquote lag bei 18 Prozent. Von den beanstandeten Fahrzeugen waren rund 62 Prozent im Ausland zugelassen. Insgesamt wurden bei den Kontrollen rund 244.000 Verstöße gegen Rechtsvorschriften festgestellt. Mit 74 Prozent handelte es sich hierbei vor allem um Verstößte gegen die Sozialvorschriften im Bereich Lenk- und Ruhezeiten. (sno)