Berlin/München. Kommt ein Mensch im Straßenverkehr zu Tode, so sind davon im Durchschnitt 113 Personen unmittelbar betroffen. Diese Daten haben Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), und Ute Hammer, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), diese Woche anlässlich der Präsentation der neuen Motive für die Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ bekannt gegeben.
Familie, Freunde und Rettungskräfte leiden
Wenn ein Mensch bei einem Verkehrsunfall stirbt, sind demnach durchschnittlich 11 Familienangehörige, 4 enge Freunde, 56 Freunde und Bekannte nachhaltig betroffen sowie 42 Einsatzkräfte wie Rettungssanitäter, Feuerwehrkräfte oder Polizisten mit diesem schweren Schicksal konfrontiert.
Diese Durchschnittswerte wurden im Auftrag der Kampagne „Runter vom Gas“ auf Basis einer repräsentativen Erhebung durch infratest dimap, Kantar Public und das Sozioökonomische Panel (SOEP) sowie über Angaben der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPOL) und des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) ermittelt. Damit wurden erstmals quantitative Daten zu den Auswirkungen eines tödlichen Verkehrsunfalls im persönlichen und beruflichen Umfeld erhoben.
700 Plakatflächen an den Autobahnen
Umso wichtiger sei es, auf die Gefahren im Straßenverkehr und die möglichen Folgen aufmerksam zu machen. „Wir möchten mit der Kampagne ‚Runter vom Gas’ alle Verkehrsteilnehmer aufrütteln und die dramatischen Ausmaße eines tödlichen Verkehrsunfalls aufzeigen“, erklärte Dorothee Bär. „Denn jeder Verkehrstod zerbricht mehr als ein Leben.“ Die neue Kampagne gebe erstmals jenen Menschen eine Stimme, die mit den Auswirkungen dieser Schicksalsschläge jeden Tag leben müssen.
Die neuen Plakate der gemeinsamen Verkehrssicherheitskampagne von BMVI und DVR sind ab Mitte Mai auf über 700 Plakatflächen entlang deutscher Autobahnen zu sehen. Inhaltlich steht bei den drei neuen Motiven das Ausmaß des Leids durch Verkehrsunfälle mit Todesfolge im Mittelpunkt. Zu sehen sind daher Nahaufnahmen trauernder Menschen.
Viele Unfälle sind vermeidbar
„Die Appelle ,Runter vom Gas‘, ,Finger vom Handy‘ und ,Abstand halten‘ der neuen Plakatserie sensibilisieren für drei der häufigsten Unfallursachen“, erläutert Ute Hammer. „Unangepasste Geschwindigkeit ist seit Jahren Unfallursache Nummer eins bei Unfällen mit Todesfolge.“ Diese Unfälle seien durch verantwortungsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr ebenso vermeidbar wie Ablenkungsunfälle durch Smartphones bzw. Infotainment am Steuer.
Auf der Website www.runtervomgas.de und über Social-Media-Kanäle wird die Kampagne mit fünf emotionalen Videoreportagen über tatsächlich Betroffene aus dem privaten und beruflichen Umfeld ergänzt. (jt)
Alfred Fuhr