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Japan: Erste Auswirkungen für Deutschland

18.03.2011 16:03 Uhr
Japan: Erste Auswirkungen für Deutschland
Die japanische Krise betrifft langsam auch Deutschland
© Foto: nationalflaggen.de

Erste Lieferengpässe in Deutschland / Mögliche Strahlenbelastung bei Waren / Rating-Agentur D&B stuft Risiko-Indikator für Japan herunter

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Frankfurt/Main. Die Einkäufer sind mehr denn je gefordert: Wer Materialien aus Japan importiert, hat nicht nur die Frage alternativer Bezugsquellen zu beantworten. Er muss sich auch mit dem ungelösten Problem möglicher Strahlenbelastung auseinandersetzen. Betroffen sind insbesondere die Branchen Automotive, IT und Elektrotechnik/Elektronik. Alle großen KFZ-Hersteller und Zulieferer haben bereits Krisenstäbe eingerichtet. „Es gilt, durch schnelles Prozess- und Risikomanagement auf die sich beinahe täglich ändernden Entwicklungen zu reagieren", so Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), in Frankfurt.

Engpässe in Deutschland / Problem Strahlenbelastung

Automobilzulieferer berichten dem BME bereits von Lieferschwierigkeiten. Wer beispielsweise Stahl, Elektro-/Elektronikteile oder auch Fahrwerksteile wie Federn von japanischen Herstellern bezogen hat, muss umgehend andere Quellen im Großraum Asien aktivieren. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen. In der Heimat muss umgedacht werden: Im Unternehmen braucht man jetzt dringend verkürzte Freigaben für alternative Hersteller und Produkte", so Hildebrandt. Offen sei zudem die Frage der Strahlenbelastung.

Rating-Agentur D&B: Prognose für Japan negativ

Währenddessen hat die amerikanische Rating-Agentur „Dun & Bradstreet" (D&B) den Risiko-Indikator für Japan von DB2c auf DB3a heruntergestuft. Dieser Schritt erfolgte angesichts der enormen Folgen, die das Erdbeben und der Tsunami mit sich brachten. Selbst ohne Betrachtung der noch unabsehbaren atomaren Folgen rechnen die Experten damit, dass der Wiederaufbau nicht vor dem dritten Quartal beginnen wird. Zu stark sind Infrastruktur und damit die Lieferketten innerhalb Japans zerstört. 

Derzeit erwartet D&B für das laufende Jahr in Japan kein Wachstum mehr und senkt die Prognose von 0,6 Prozent auf minus 0,4 Prozent. Sollte sich die atomare Katastrophe jedoch noch vergrößern, ist ein stärkerer Abschwung der japanischen Wirtschaft fast zwangsläufig. Damit ist für Japan auch Inflation wieder ein Thema. D&B erwartet aktuell eine Inflationsquote von 0,6 Prozent für das laufende Jahr. Amfang des Jahres war noch eine leichte Deflation prognostiziert worden. (jko)

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