Porto Torres. Das wird ein juristisches Nachspiel haben: Laut Medienberichten der sardischen Tageszeitung „La Nuova Sardegna“ verweigert die Reederei Tirrenia dem sardischen Transportunternehmen Eu-Traf für dessen LKW und Sattelschlepper seit Tagen die Fährpassage. Der Konflikt gestaltet sich wie folgt: Während das Unternehmen bei der Tirrenia bereits im Vorfeld 30.000 Euro für anfallende Transportkosten bezahlt haben will, bezieht sich der Fähranbieter auf angeblich angesammelte und nicht beglichene Schulden in Höhe von mehr als einer Million Euro, die durch ein Unternehmen namens Jet angehäuft worden seien. Einzige Verbindung der beiden Unternehmen ist laut „La Nuova Sardegna“ allerdings der Geschäftsführer von Eu-Traf, der zuvor in gleicher Position beim anderen Unternehmen tätig gewesen sein soll. Außerdem solle – so wird die Geschäftsführung der Tirrenia zitiert - Eu-Traf Fahrzeuge nutzen, die vorher zu Jet gehört hätten. Doch mit Jet, so wiederum Eu-Traf, habe man nichts zu tun. Die Anweisungen an die Sicherheitskräfte am Hafen von Porto Torres sind allerdings klar: Lkw und Sattelschlepper der Eu-Traf dürfen gar nicht erst eingeschifft werden.
Für das sardische Unternehmen wird das bereits jetzt zum Problem. Die 65 bei Eu-Traf beschäftigten Mitarbeitet wissen derzeit nicht, wie es weitergeht, riskieren laut Geschäftsführung sogar ihren Job. Denn sollten die Lkw weiterhin auf der Insel bleiben müssen, riskiert das Unternehmen wohl die Insolvenz, die Waren verderben. Eu-Traf transportiert vorrangig Obst, Gemüse und Fleischerzeugnisse.
Jetzt muss ein Richter in Neapel entscheiden, wie es weitergeht. Ein erster Anhörungstermin ist kurzfristig anberaumt. (nja)