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Italienische Premiere für die Abfallentsorgung per Schiene

26.08.2014 14:31 Uhr
Italienische Premiere für die Abfallentsorgung per Schiene
Müllentsorgung per Schiene ist in vielen Ländern absolut normal. Nun will Italien nachziehen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Karlheinz Schindler

In Apulien soll erstmals Restmüll per Schiene entsorgt werden. Bewährt sich das System, könnten weitere Landesteile folgen.

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Bari. Es ist die Region Apulien in Süditalien, die eine Vorreiterposition bei der italienischen Abfallentsorgung einnimmt. Nachdem die zuständige Landesregierung grünes Licht gegeben hat, soll bis spätestens Anfang 2015 mit der Entsorgung von Restmüll per Schiene begonnen worden. Das, was bereits von einigen Ländern Nordeuropas, darunter auch die Niederlande oder Belgien, praktiziert wird, ist in Italien eine absolute Novität. Zunächst als Experiment einiger Städte und Gemeinden des Bereichs um den Gargano in Nordapulien angedacht, könnte die Müllentsorgung per Schiene jedoch schon bald auf weitere Landesteile ausgeweitet werden.

Das Projekt wurde von den interessierten Stadtbehörden und Gemeindeverwaltungen gemeinsam mit dem Bahnbetreiber Ferrovie del Gargano ausgearbeitet und nun bei einer Pressekonferenz in Bari vorgestellt. Dort wurde auch präzisiert, dass das Projekt zunächst die Restmüllabfuhr durch die Entsorgungsbetriebe von Apricena-San Severo und Ischitella sowie dann den Müllweitertransport über die Bahnlinie San Severo-Rodi-Peschici zum Güterverkehrszentrum von Cerignola vorsehe. Von dort aus solle der Müll dann auf die vorgesehenen Halden gebracht werden.

Giovani Giannini, Präsident der Ferrovie del Gargano, betonte, dass damit neben der besseren Umweltverträglichkeit vor allem auch ein finanzieller Vorteil zu erwarten sei. Während sich die Kosten für die Müllentsorgung per Straße bei einem durchschnittlichen Transportweg von 120 Kilometern auf etwa 47 Euro pro Tonne beliefen, könnten die Kosten durch die Verlagerung auf die Schiene auf rund 20 Euro pro Tonne reduziert werden. Die Nutzung des Schienentransportweges trage außerdem dazu bei, dass weniger Gelder für die Instandhaltung der Straßen erforderlich seien. Das Projekt wird insbesondere durch die Ferrovie del Gargano realisiert, die 17 Millionen Euro investieren. Die Region Apulien trägt weitere anderthalb Millionen Euro dazu bei. (nja)

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