Rom. Viehtransporter auf dem Weg zum Schlachthof – in Italien sind sie in diesen Tagen das Ziel engmaschiger Kontrollen durch die Polizia Stradale geworden. Bereits seit 2007 überprüfen italienische Sicherheitsbehörden regelmäßig die Einhaltung der im Jahr 2005 benannten EU-Richtlinien zum Viehtransport. Regeln wie etwa ein möglichst sanfter Transport, die Einhaltung von Hygienevorschriften oder auch das Vorhandensein von Trinkwasserspendern für die transportierten Tiere werden in Italien allem Anschein nach aber nicht immer eingehalten: Von 1882 kontrollierten Fahrzeugen musste die Polizei bei 878 Transportern den Strafzettelblock zücken und Bußgelder über einen Gesamtwert von mehr als 40.000 Euro ausstellen – teils auch, weil die transportierten Tiere sich in gesundheitlich schlechtem Zustand befanden.
Bei der letzten großen Kontrolle im Sommer dieses Jahres waren bei 917 kontrollierten Fahrzeugen mit 535 Beanstandungen sogar mehr als 100.000 Euro zusammengekommen. Sämtliche Kontrollen wurden auch zu diesem Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit Vertretern der kommunalen Veterinärämter (UVAC) und der örtlichen Gesundheitsbehörden der AUSL durchgeführt. Zu einem Anstieg der Verstöße kommt es laut AUSL unter anderem auch deshalb, weil es immer weniger Schlachthöfe gebe und die Tiere so immer weitere Distanzen zurücklegen müssten. Bei weiteren Distanzen seien aber auch entsprechende Ruhe- und Futterpausen einzuhalten. Grundsätzlich gelte: „Ab dem Moment, ab dem die transportierten Tiere einer Reihe von Stressfaktoren ausgesetzt werden wie etwa einer Verlängerung der Transportzeit, steigt auch das Risiko für die Tiere.“
Neben der Überprüfung eines tiergerechten Transportes sei es aber auch die Lebensmittelsicherheit, die bei den Kontrollen mit im Vordergrund stünde. Beides sei nicht nur in den EU-Richtlinien berücksichtigt, sondern zudem auch Inhalt einer Absichtserklärung vom 19. September 2011, die sowohl vom italienischen Innenministerium als auch vom Gesundheitsministerium abgegeben wurde. (nja)