Rom. Fortan soll sich in Italien ein nationales Kontrollorgan ausschließlich Lkw-Diebstählen und Raubüberfällen zum Schaden von Transporteuren widmen. Das geht aus einer Absichtserklärung hervor, die in diesen Tagen im Innenministerium sowohl von Innenminister Angelino Alfano als auch vom Polizeipräsidenten sowie verschiedenen Transportverbänden unterzeichnet worden ist.
Zunächst auf zwei Jahre begrenzt, wird bei der zentralen Kriminalpolizeidirektion ein eigenes Amt eingerichtet, das sich um die Ausarbeitung effektiver Präventionsstrategien ebenso kümmern soll wie um Polizeiaktionen, mit denen gezielt gegen Lkw-Diebstähle und Raubüberfälle vorgegangen wird.
Das Kontrollorgan, dem der Vizegeneraldirektor der Polizia di Stato vorstehen soll, wird aus Beamten der Carabinieri, der Guardia di Finanza, des Corpo Forestale sowie aus Sicherheitskräften verschiedener Polizeieinheiten zusammengesetzt. Beratend sollen außerdem verschiedene nationale Transportverbände miteinbezogen werden.
Insbesondere in den vergangenen Jahren habe die Kriminalität bei Lkw immer weiter zugenommen, wird Thomas Baumgartner, Präsident des Verbandes Anita von italienischen Medien zitiert. Das Observatorium sei nun nicht nur eine konkrete Anlaufstelle für betroffene Transporteure, sondern biete außerdem die Möglichkeit, unter Einbeziehung von Versicherern und Verbänden die Sicherheit im Sektor zu verbessern. Die Diebstähle und Raubüberfälle beträfen vor allem „sensible Waren“ mit hohem Wert wie etwa Arzneimittel, EDV-Bedarf, Lebensmittel, Erdölprodukte sowie Werttransporte. Allein im Jahr 2014 sei durch Kriminelle ein Schaden von etwa 30 Millionen Euro entstanden. (nja)