Cagliari/Sardinien. Mit gleich zwei Projekten will der Hafen von Cagliari an der Südspitze der italienischen Insel Sardinien die Verbindungen nach Nordafrika stärken und dort einen neuen Markt erschließen. Einerseits soll es eine direkte und reguläre Handelsverbindung zwischen Cagliari und Nordafrika geben, andererseits arbeitet das Cagliari International Container Terminal (CICT) derzeit daran, zunächst zu Werbezwecken ein paar Frachttransporte nach Maghreb, also insbesondere nach Algerien, Marokko und Tunesien zu organisieren. Daran werden sowohl sardische Unternehmer als auch Unternehmer aus nordafrikanischen Staaten teilnehmen.
„Unser Ziel ist es, neue Geschäftsverbindungen aufzubauen - auch dank der Schlüsselrolle Cagliaris bei der European Seaports Organization“, so CICT-Geschäftsführer Franco Cupolo. Konkret wolle man den Seetransport von Containern über das Mittelmeer verbessern und auch den Anteil von Containern mit sardischen Produkten erhöhen. An einem ersten Treffen des CICT mit den Handelsverbänden Confindustria Sardegna, Confindustria Sardegna Meridionale und der Hafenbehörde nahmen 60 Unternehmer, Spediteure und Logistiker teil. Speziell angeführt wurde dabei das Marmor von Orosei, das zunächst immer über Olbia zu einem der Häfen Norditaliens geschickt wurde, um von dort per Seefracht – teils sogar mit Zwischenstopp in Cagliari – verschickt zu werden.
Durch die nun gezieltere und beständigere Nutzung des Hafens von Cagliari konnten nicht nur die Transportzeiten verkürzt, sondern auch die Kosten um 15 Prozent gesenkt werden. Bereits im vergangenen Jahr wurden zudem die Verbindungen zwischen Cagliari und Algerien verbessert. Unter Mitwirkung von Verkehrs- und Handelsministerium und Vertretern der wichtigsten Häfen wurden insbesondere die bestehenden Seefrachtverbindungen erneut überdacht, Cagliari auch als möglicher Zwischenhafen auf anderen Routen berücksichtigt, um so auch sardischen Unternehmern mehr Möglichkeiten zu offerieren. Ausgeweitet werden soll nach Möglichkeit auch der Passagierverkehr zwischen Algerien und dem Hafen von Cagliari, der Anlaufpunkt mehrerer Kreuzfahrtschiffe ist. (nja)