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Italien: Dringend Alternativlösungen am Brenner benötigt

13.02.2020 15:50 Uhr
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4300 Lkw weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum haben im Januar 2020 den Brenner passiert
© Foto: Sven Hoppe/dpa/picture-alliance

Das sektorale Fahrverbot in Österreich hat dazu geführt, dass über den Brenner deutlich weniger Lkw fahren. Tirol sieht das als positives Signal, während Italien um seine Wirtschaft bangt.

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Bozen. Für den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter ist es ein positives Signal, für die Italiener ein weiterer Einschnitt in die Wirtschaft ihres Landes: 4300 Lkw weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum haben im Januar 2020 den Brenner passiert. Grund dafür sind die sektoralen Einschränkungen, die seit Anfang Januar gelten.

Die 2,5 Millionen Lkw, die im Gesamtjahreszeitraum 2019 die Brennerstrecke genutzt haben, sollen 2020 nicht überschritten werden, der Einbruch des Transitverkehrs im Januar liefere somit „vorsichtig positive Signale“. Wie die „Tiroler Tageszeitung“ weiter mitteilte, hätten die OEBB 13.187 Lkw gezählt, die die Schiene als Transportweg genutzt hätten. Im Vergleich dazu: Im Januar 2019 waren es rund 10.000.

Auf der anderen Seite steht jedoch Italien als Land, für dessen Export die Brennerstrecke von enormer Wichtigkeit ist. Im italienischen Senat betonte Ministerpräsident Giuseppe Conte nun, dass Italien sich intensiv um die Förderung alternativer Transportmodalitäten bemühe, um negative Umwelteinflüsse zu reduzieren. So halte man etwa beträchtliche Finanzressourcen zur Erneuerung von Fuhrparks, zur Unterstützung des kombinierten Transports und für den Bau dafür notwendiger Infrastrukturen wie etwa dem Brenner-Basistunnel bereit.

Italien offen für Gespräche

Italien sei somit jederzeit für den Dialog bereit – sowohl was ein Zutun auf politischer Ebene als auch verschiedene Absprachen auf technischer Ebene betreffe. Auch unter Beteiligung von Deutschland und Österreich. Wichtig sei es, einen Konsens in Bezug auf Maßnahmen zu finden, die der Umwelt zugutekommen – als Alternativ zu den Verbotsmaßnahmen Österreichs.

Nach Meinung von Paolo Uggè, Präsident des Transportverbandes Conftrasporto, zögere die Europäische Kommission trotz aller Bemühungen der italienischen Regierung bereits zu lange. Die Lkw-Blockabfertigung am Brenner habe einen enormen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit Italiens. Die italienische Regierung dürfe zudem keinen weiteren Aufschub hinnehmen und müsse gegenüber Tirol mit identischen Maßnahmen reagieren. (nja)

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