Erkrath/München. Der Begriff „Fintech“ fällt immer häufiger, wenn es um junge Dienstleister oder Start-ups in Finanzbereich geht. Fintechs bieten technologisch weiterentwickelte Lösungen im Finanzmarkt an. Analog dazu bemühen sich die Frachtenbörse Timocom und die Unternehmensberatung Roland Berger um eine Definition für „Freighttech“ in der Logistikbranche. Dazu haben beide Anbieter ein gleichnamiges Whitepaper veröffentlicht, das allen Playern der Logistikbranche einen Überblick über aktuelle und aufkommende digitale Technologien geben soll, die laut der Unternehmensberatung in den kommenden fünf Jahren die gesamte Wertschöpfungskette beeinflussen und verändern werden.
Drei Kategorien für FreightTech-Sektor
Das Whitepaper kategorisiert den „Freighttech-Sektor“ in folgende drei Bereiche:
- Integration – umfasst die Nutzung von Cloud Computing, digitalen Ökosystemen wie Logistikplattformen oder Blockchain-Ledgern, um Marktteilnehmer zu verbinden und Prozesse zu standardisieren.
- Automatisierung – umfasst sowohl statische als auch mobile Systeme wie 3D-Druck und autonome Fahrzeuge und vereinfacht die Einhaltung verschiedener Vorschriften.
- Intelligenz – umfasst Big-Data-Verarbeitung und -Analyse zur Berechnung einer optimalen Liefer- und Distributionsplanung, Künstliche Intelligenz und Machine Learning zur Vorhersage von Planungsabweichungen sowie Sensorik und Konnektivität zur Verfolgung und Sortierung von Waren, um eine Echtzeitvisualisierung der Lieferkette zu ermöglichen.
Vorteile neuer Frachttechnologien für Logistik
Das Whitepaper zeigt darüber hinaus auf, wie Logistikunternehmen durch die Implementierung innovativer Frachttechnologien profitieren können, zum Beispiel:
- Maximierung des Preisniveaus und des Marktanteils durch die Bereitstellung eines neuen Werteniveaus für Kunden.
- Steigerung der Kosteneffizienz in Betriebsabläufen und Verkaufsprozessen durch den Aufbau optimierter Datenflüsse.
- Innovationen anderer Marktteilnehmer zur Ausschöpfung und Weiterentwicklung von Wachstumschancen nutzen.
„Wir glauben an eine Zukunft, in der integrative Lösungen wie unser Smart Logistics System und die digitale Transformation zur ganzheitlichen Vernetzung über Branchengrenzen hinweg führen“, begründet Tim Thiermann, Geschäftsführer von Timocom, das mit Roland Berger gelaunchte Whitepaper „Freighttech“. Timocom wolle deshalb, betonte Thiermann, maßgeblich zur Etablierung des Freighttech-Sektors in Europa beitragen. Bis 2030 werde das Unternehmen dafür rund 100 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investieren, führte der Timocom-Geschäftsführer aus. Im Fokus stünden dabei Logistikanwendungen, die die digitale Transformation in der europäischen Logistik vorantreiben werden.
„Die Digitalisierung verändert die Logistikbranche radikal – nicht nur technologisch, sondern auch strategisch“, betont auch Co-Autor und Roland Berger-Partner Marc Pisoke. So können Pisoke zufolge Daten aus verschiedenen Quellen miteinander verbunden werden; zeitgleich ermögliche die Automation immer effizientere Logistikprozesse. Dadurch entstehen innovative Geschäftsmodelle sowie ein ganzes Ökosystem mit neuen Anbietern von modularen Logistiklösungen. „Etablierte Logistikunternehmen sollten daher", empfiehlt der Unternehmensberater, ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen, um den Marktanschluss nicht zu verpassen.“
Kostenloser Download des Whitepapers
Timocom zufolge wurden für das Whitepaper über 90 Unternehmen und 100 europäische Start-ups analysiert und durch Einzelinterviews mit Branchenexperten und bestehenden Marktteilnehmern ergänzt. Unter https://www.timocom.de/freighttech2020 steht das Whitepaper kostenlos zum Download zur Verfügung: (eh)