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Interview: Wie sich die blaue Plakette auf DPD auswirken könnte

20.06.2016 16:54 Uhr
Interview: Wie sich die blaue Plakette auf DPD auswirken könnte
Gerd Seber ist verantwortlicher Manager für Nachhaltigkeit und Innovation bei DPD
© Foto: DPD

"Der Spritverbrauch bei Euro-6-Fahrzeugen könnte ein bisschen höher liegen", sagt Gerd Seber, verantwortlicher Manager für Nachhaltigkeit und Innovation bei DPD.

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Nach Rot, Gelb und Grün könnte nun Blau kommen: Die Pläne zur blauen Plakette der Umweltminister schrecken KEP-Dienste und Speditionen auf, die Waren in Innenstädten ausliefern. Wie sich die blaue Plakette auf DPD und seine Systempartner auswirken könnte, erklärt Gerd Seber, verantwortlicher Manager für Nachhaltigkeit und Innovation des Paketdienstleisters, im Kurzinterview mit der VerkehrsRundschau.

VerkehrsRundschau: Künftig sollen nur noch Fahrzeuge mit blauer Plakette in Innenstädte dürfen. Wie stark würde diese Neuerung, wie sie die Umweltminister planen, Ihr Unternehmen treffen?
Gerd Seber: Die Fahrzeuge unserer Systempartner werden zwar in der Regel nach drei Jahren ausgetauscht. Trotzdem entsprechen noch längst nicht alle Zustellfahrzeuge der Euro-6-Norm. Und Elektrofahrzeuge sind von einer flächendeckenden Verbreitung noch weit entfernt. Daher würden uns diese Neuerungen sicherlich treffen, zumal offenbar nicht nur große, sondern auch viele mittelgroße Städte Probleme mit der Luftqualität haben. Aber alle diese Städte müssen weiter versorgt werden. Daher hoffen wir auf Ausnahmeregelungen und realistische Übergangsfristen für die blaue Plakette.

Müssen jetzt Ihre Systempartner umrüsten und in Euro-6-Fahrzeuge investieren?
Wir arbeiten zwar mit Transportbetrieben, aber wir können ihnen nicht vorschreiben, welche Fahrzeuge diese einsetzen. Wir handeln mit großen Nutzfahrzeuganbietern aber kontinuierlich Rahmenverträge mit attraktiven Konditionen aus, von denen auch unsere Systempartner profitieren. Kontraproduktiv ist die Tatsache, dass der Spritverbrauch bei Euro-6-Fahrzeugen ein wenig höher liegt als bei Euro 5.

Und in welchen Bereichen sollten die Städte selbst nachbessern?
Um ökologisch, aber auch ökonomisch sinnvolle logistische Lösungen entwickeln zu können, hat es sich bewährt, wenn Städte frühzeitig Unternehmen einbinden, etwa bei Fragen der Flächennutzung oder bei der Planung bestimmter Zufahrtsbeschränkungen. Positives Beispiel ist Nürnberg. Dort arbeiten wir seit vielen Jahren sehr gut miteinander, etwa für das Isolde-Projekt. Das hilft letztlich allen Seiten. Manchmal stehen sich Städte aber selbst im Weg, wenn sich zum Beispiel die einzelnen Ressorts Verkehr, Umwelt und Wirtschaft uneins sind.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Redkateurin Eva Hassa.

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