Interview der Woche

Prof. Christian FichterDer Sozial- und Wirtschaftspsychologe leitet seit 2009 die Forschungs- und Entwicklungsabteilung an der Kalaidos Fachhochschule in Zürich. Das ist eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung für Berufstätige.Nachgefragt beiInterview der WocheWieso entscheidet Image über den Firmenerfolg?Wie wichtig ist Image für ein Unternehmen?Die Forscher der Kalaidos Fachhochschule haben in den vergangenen Jahren nachgewiesen, dass das Image wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. Auch andere Studien bestätigen das: Eine Umfrage der Unternehmensberatung KPMG über die Erfolgsfaktoren in der Finanzwelt hat ergeben, dass Image nach Einschätzung der Banken künftig an erster Stelle stehen wird. Noch vor finanzieller Sicherheit.Wie viel Prozent der Außenwirkung eines Unternehmens kann man bewusst steuern?Unter idealen Bedingungen kann man 90 Prozent des Firmenimages beeinflussen. Jedenfalls sofern man genügend Zeit und Geld in eigene Kampagnen und die Kommunikation dieser Aktionen steckt. Hier gilt das Sprichwort: „Tue Gutes und rede darüber.“ Tatsächlich lassen sich manche Störfaktoren allerdings nicht vermeiden. Das Verhalten der Wettbewerber, die Marktentwicklungen und die Berichterstattung der Medien lassen sich schwer steuern.Wie beeinflusst Image das Qualitätsurteil?Interessanterweise machen wir die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung meistens stärker vom Image abhängig als von der eigenen Erfahrung oder objektiven Faktoren wie dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Selbst Leuten, die sich in der Wirtschaft auskennen, geht das so.Inwiefern wirkt sich das auf unsere Entscheidungen für ein Unternehmen aus?Evolutionsbiologisch wirkt Image vereinfachend. Es erleichtert Entscheidungen. Vor allem, wenn wir wenig bis gar nichts über ein Produkt oder eine Dienstleistung wissen. Im Zweifel verlässt man sich auf das Gefühl, das ein Angebot bei einem erzeugt.Manche Unternehmen haben trotz ihres makellosen Images ein Bekanntheits-problem. Wie kann man das ändern?Wenn eine Firma regional oder in einzelnen Dienstleistungsbereichen einen guten Ruf genießt, dann ist das die Basis für erfolgreiches Wachstum. Diese Vorzüge lassen sich mit möglichst origineller und zielgruppengerechter Werbung bekannter machen. Für kleine und mittelständische Logistikunternehmen, die weniger Etat als internationale Wettbewerber haben, ist Internetwerbung häufig eine kostengünstige und weitreichende Möglichkeit.Was passiert, wenn das Image mehr verspricht, als das Unternehmen leistet?Es ist absolut legitim, seine Außendarstellung zu pflegen. Ködert man Kunden oder Geschäftspartner aber durch Imagepolitur für ein schlechtes Angebot, ist das unmoralisch und kann nach hinten losgehen. Früher oder später erfährt die Öffentlichkeit davon. Dann ist der Imageschaden für das betreffende Unternehmen vorprogrammiert. Ich würde niemandem empfehlen, nur in die Verpackung zu investieren und den Inhalt zu vernachlässigen. ❙❚■ André GießeDas Image-Ranking der VRIm Auftrag der VerkehrsRundschau (VR)untersucht TNS Emnid im Image-Ranking (Seite 20 und 52), welches Image die wichtigsten Anbieter von NFZ sowie Produkten und Dienstleistungen für den Fuhrpark haben. Dafür befragt Emnid insgesamt 400 zufällig ausgewählte Einkaufsverantwortliche und Führungskräfte in Speditionen sowie in Industrie- und Handelsunternehmen mit eigenem Nutzfahrzeugfuhrpark. agum was es geht

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