Informationen aus der Box

NICHT AUF DAS kleine Schwarze, sondern auf die kleine schwarze Box kommt es an. Sie ist es, die dem Trailer Intelligenz einhaucht und eine Menge Daten generiert. "Das Ziel von Vernetzung muss es sein, einen Mehrwert zu schaffen", mahnt Ralf Faust, Mitglied der Geschäftsleitung beim Trailerhersteller Krone, vor dem reinen Datensammeln. Und Daten liefern die kleinen schwarzen Boxen über die großen rollenden Boxen, in denen sie montiert sind, reichlich: Das beginnt beim Ortungssignal, geht weiter mit den technischen Informationen über den Auflieger aus dem elektronischen Bremssystem (EBS) sowie die im Trailer verbauten Sensoren und endet bei den Daten des Kühlaggregats. Nur mit den entsprechenden Telematikdiensten schaffen diese Zahlen den Mehrwert, der hilft, die Flotte wirtschaftlich zu steuern. Je nach Anbieter, Flottengröße und genutztem Funktionsumfang schlagen die Systeme pro Trailer und Monat mit zwischen 10 und 70 Euro zu Buche. In den Werten enthalten sind sowohl die Investitionen als auch die Betriebskosten. "Heute können große Datenmengen in den Fahrzeugen erfasst und übermittelt werden, morgen hält künstliche Intelligenz Einzug in den Trailer", sagt Faust. Damit würden die gezogenen Einheiten tiefer in die Logistikprozesse integriert und Modelle wie Pay-by-Use möglich. Telematik macht Technik besser Aktuelle Beispiele für einen Mehrwert aus der Datenflut ist die vorausschauende Wartung oder die Analyse von Stillstands- und Ladezeiten. Für Ersteres hat beispielsweise Krone zusammen mit seiner Achs-Tochter Gigant Verschleiß- und Temperatursensoren an das Telematiksystem angeschlossen. Und die produzieren reichlich Daten. Allein im Bremssystem des Trailers fallen laut Faust im Jahr sechs Millionen Datenpunkte an. Die Fahrzeugbauer nutzen diese nicht nur für die Wartung, sondern auch in der Entwicklung, um Schwachstellen bei künftigen Fahrzeuggenerationen zu vermeiden. Da ein Trailer ohne Zugmaschine nicht viel wert ist, kooperieren die Aufliegerhersteller in Sachen Telematik mit den Lkw-Bauern, um Truck und Trailer zu vernetzen. So wird die Krone-Telematik-App in die neuen offenen Plattformen von MAN (RIO) und Daimler FleetBoard eingebunden sein (siehe Seite 6). Zudem nutzt Krone das Telematikintegrationsportal Nicbase. Solche Lösungen können Daten verschiedener Systeme zusammenführen, damit die schwarzen Boxen mehr Mehrwert schaffen.

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