Mumbai. Die indische Fluggesellschaft Jet Airways wird drei Langstreckenfrachter vom Typ Airbus A330-200F im Lease-Verfahren übernehmen. Bis auf die indische Blue Dart, die eigene Frachter betreibt, ist Jet damit die einzige Gesellschaft des südostasiatischen Landes, die neben Passagierflugzeugen künftig auch Cargoflugzeuge einsetzt. Unklar zum jetzigen Zeitpunkt sind noch die Flugziele, die mit den Frachtern bedient werden sollen.
Leasinggeber ist Jets arabische Beteiligungsgesellschaft Etihad Airways, welche die Flugzeuge derzeit noch in ihrer Flotte hat. Am Kapital von Jet Airways hält Etihad seit 2013 einen Minderheitsanteil von 24 Prozent.
Zunächst handelt es sich um ein so genanntes Wet Lease, bei dem Etihad neben dem Gerät auch die Besatzungen gegen monatlich festgelegte Gebühren stellt. Dieses soll in relativ kurzer Zeit in ein Dry-Lease-Modell umgewandelt werden, wobei Jet dann die Flugzeuge mit eigenem Personal bereedert. Derzeit durchlaufen indische Besatzungen bereits das Training für den Einsatz.
Für den Betrieb von Frachtern durch eine indische Gesellschaft sehen beide Partner hinreichenden Marktbedarf. So wurden im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 1,26 Millionen Tonnen Luftfracht an indischen Flughäfen ein- oder ausgeladen. Den Löwenanteil sicherte sich Emirates, die neben eigenen Frachtern Indien mit einer Vielzahl von Passagierflügen verbindet, gefolgt von Jet Airways und Air India, die beide allerdings nur die Unterflurkammern ihrer Passagierflotte für den Transport von Cargo nutzen konnten. Die beiden deutschen Fluglinien Lufthansa Cargo und AeroLogic setzen ebenfalls Frachtflugzeuge auf einigen Indienrouten ein. (hs)