Luxemburg. Die Frachtfluglinie Cargolux benötigt jedes Jahr Zuschüsse in Höhe von mehr als einhundert Millionen US-Dollar, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig aufrechterhalten zu können. Dies kündigte der Verwaltungsratschef Paul Helminger während einer Zusammenkunft mit führenden Vertretern der Luxemburger Gewerkschaften OGBL und LCCB jetzt an. Woher die Gelder kommen sollen, spezifizierte der Manager in der internen Gesprächsrunde offenbar nicht.
Zugleich wies Helminger darauf hin, dass Cargolux verstärkte Anstrengungen zur Senkung von Kosten als Eigenbeitrag zur Verbesserung der finanziellen Lage machen müsse. Diesbezüglich setzte er sich für den Transfer weiterer Frachter von der Luxemburger Muttergesellschaft an die italienische Tochter Cargolux Italia ein. Damit verwies er auf einen früheren Plan, der die Verlagerung von bis zu fünf Großfrachtern von Luxemburg nach Mailand zum dortigen Ableger vorsah. Diese Pläne waren aber am Widerstand der Luxemburger Gewerkschaften und der Pilotenvereinigung des Großherzogtums bislang gescheitert.
Helminger räumte ein, dass eine Teilverlagerung der Cargolux-Flotte kein Allheilmittel sei, jedoch einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Entlastung leisten würde. Derzeit verfügt Cargolux Italia über zwei von der Muttergesellschaft transferierte Boeing 747-400F. Die Produktionskosten seien aufgrund von Arbeitsverträgen, die auf italienischem Recht basierten, deutlich niedriger im Vergleich zum Mutterunternehmen, heißt es inoffiziell aus dem Management von Cargolux. (hs)