Johannesburg/Südafrika. Jetzt ist es offiziell: der südafrikanische Logistikdienstleister will sich von seinen unter Logistics International gebündelten Aktivitäten in Europa trennen. Das teilte CEO Mohammed Akoojee bei der Vorlage der Halbjahreszahlen 2020/2021 des Konzerns am Dienstag mit. Akooje wörtlich: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Logistics International nicht zum Kern unserer Strategie „Gateway to Africa“ gehört und werden einen geeigneten Ausstiegsplan für dieses Geschäft prüfen.“
Pandemie trifft auch Imperial Konzern
Über den Verkauf war seit Monaten in der Branche spekuliert worden, nachdem Imperial im Sommer seine Binnenschiffahrts-Aktivitäten an die HGK-Gruppe verkauft hatte. Grundsätzlich sei er beim Verkauf, erklärte Akoojee, für alle Optionen offen – denkbar ist also sowohl der Verkauf an einen strategischen Investor als auch an einen Finanzinvestor. Gleichwohl wolle er die Europa-Aktiväten als Ganzes verkaufen, zu denen unter anderm Palletways sowie der vormalige Automobillogistiker Panopa zählen. Angesichts der gegenwärtigen makroökonomischen Unsicherheit könnte es aber mit dem Verkauf einige Zeit dauern. „Wir haben aber da keine Eile“, betont der CEO.
Die Corona-Pandemie trifft auch den südafrikanischen Logistikdienstleister. So erwirtschaftete der Imperial-Konzern in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/2021, das bis Ende Juni 2021 läuft, zwar 15 Prozent mehr Umsatz und damit 26,4 Milliarden Südafrikanische Rand (umgerechnet 1,47 Milliarden Euro). Der Umsatz der verkauften Binnenschifffahrtssparte ist darin nicht mehr enthalten. Im gleichen Zeitraum sank jedoch das Betriebsergebnis um 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Rand (umgerechnet 67 Millionen Euro).
Strategischer Fokus ist künftig Afrika
Unterm Strich zieht Akoojee eine zufriedene Bilanz: „Wir haben in den vergangenen 18 Monaten den Grundstein für unsere neue Strategie gelegt und machen bedeutende Fortschritte bei der Umwandlung von Imperial von einem Portfolio regionaler Unternehmen in ein integriertes, durchgängiges Marktzugangs- und Logistikgeschäft“, erklärt er. Ziel sei es, ein „One Imperial“ -Geschäft zu werden und Kunden als „Gateway to Africa“ zu fungieren, betonte der CEO des südafrikanischen Logistikdienstleisters.
Dafür hat Imperial hat bereits insgesamt rund 100 Millionen Südafrikanische Rand in neue Systeme, Prozesse, Ressourcen und Strukturen investiert. Auch in den nächsten drei bis fünf Jahren will der Konzern erhebliche Investitionen insbesondere in IT und Digitalisierung tätigen, um die Prozesse noch effizienter zu gestalten. Gleichzeitig setzt Imperial seinen Wachstumskurs fort. Akoojee wörtlich: „Um unsere strategischen Ambitionen zu erreichen, müssen wir in den nächsten fünf Jahren erhebliche Investitionen in die Digitalisierung, neue Technologien und strategische Akquisitionen tätigen." Strategischer Fokus bleibe Afrika – in den fünf Schlüsselindustrien Gesundheitswesen, FMCG, Chemie, Automobil sowie Industrie und Rohstoffe. (eh)