München. Die Fluchtvariante ist lebensgefährlich - trotzdem nutzen immer mehr Flüchtlinge Güterzüge auf ihrem Weg nach Deutschland. Die Bundespolizei in München hat in diesem Jahr bereits 319 Flüchtlinge im Großraum München aufgegriffen, die diesen Weg über die deutsch-österreichische Grenze genutzt hätten. Viele Flüchtlinge unterschätzen dabei die im Herbst bereits frostigen Temperaturen bei der Fahrt über den Brenner, warnte die Bundespolizei-Inspektion in einer Mitteilung vom Sonntag.
Dabei sei die Zahl von Quartal zu Quartal gestiegen, betonte die Bundespolizei. Waren es von Januar bis März lediglich 61 Flüchtlinge, die die Bundespolizei in dem Zusammenhang aufgegriffen habe, sei die Zahl im zweiten Quartal auf 99 gestiegen. Zwischen Juli und September habe es schon 155 solcher Aufgriffe gegeben.
Vier neue Fälle in der Nacht zum Sonntag weisen nach Einschätzung der Bundespolizei darauf hin, dass die Zahl möglicherweise im vierten Quartal noch stärker steigen könnte. Am frühen Sonntagmorgen hätten Bahnmitarbeiter auf dem Gleisen des Rangierbahnhof München-Nord vier Flüchtlinge bemerkt, die in der Nacht auf einem Güterzug nach Deutschland gekommen waren. Die vier Männer im Alter von 17 bis 27 Jahren stellten bei der Übergabe an die Landespolizei einen Asylantrag. (dpa)