Neuenstein. Die mittelständische Speditionsgruppe Ihro hat am Stammsitz im baden-württembergischen Neuenstein (Hohenlohe) für 5,5 Millionen Euro ein multifunktionales Gebäudekonzept umgesetzt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. In dem Gebäude befinden sich demnach eine Werkstatt sowie Fahrer-, Büro- und Schulungsräume. Mit der Investition in das neue Gebäudekonzept will das Unternehmen laut eigener Aussage einen neuen Nachhaltigkeitsstandard setzen. Weitere wichtige Punkte waren zudem: niedrigere Betriebskosten, bessere Prozesse in der Lkw-Werkstatt, angemessene Ruhe- und Gemeinschaftsräume für Fahrer sowie zusätzliche Büro- und Schulungsräume.
Das neue Gebäudekonzept im Überblick
Im Erdgeschoss entstand auf rund 850 Quadratmetern Grundfläche eine Lkw-Werkstatt mit fünf Reparaturspuren. Über der Werkstatt befinden sich auf etwa 500 Quadratmetern Büros und Schulungsräume und auf weiteren 350 Quadratmetern zwölf Ruheräume sowie Gemeinschaftsräume und eine Küche für Fahrer. Die zusätzlich entstanden Büro-, Besprechungs- und Schulungsräume braucht Ihro laut eigener Aussage derzeit noch nicht alle selbst, deshalb werden die freien Büroflächen im Moment vermietet.
Nachhaltigkeit im Fokus
Das Nachhaltigkeitskonzept des Gebäudes beruht auf drei Säulen: Regenerative Energiequellen nutzen, Energieverbrauch und Betriebskosten senken. In allen drei entscheidenden Bereichen Heizung, Wasser und Strom seien neue Konzepte umgesetzt worden. So erzeugt eine Solarstrom-Anlage in der Spitze eine Leistung von 120.000 kW. Wird der Strom nicht sofort selbst verbraucht, speist ihn die Anlage in einen Batteriespeicher, der eine Kapazität von 72 kWh hat.
Der Heizenergieverbrauch wurde durch eine Wärmepumpenheizung sowie dadurch gesenkt, dass das gesamte Gebäude überdurchschnittlich gut gedämmt ist, so das Unternehmen. Die Hauptlast der Heizung trägt ein Luft-Wärmetauscher, der mit dem selbst erzeugten Strom betrieben wird und somit klimaneutral arbeitet. Sollte seine Kapazität nicht ausreichen, steht hilfsweise Erdgas zur Wärmeerzeugung zur Verfügung. Schließlich hat die Spedition einen sechsstelligen Betrag in ein nachhaltiges Wassermanagement für die Lkw-Waschanlage investiert. Unter dem neuen Gebäude wurde dazu eine Zisterne gebaut, die 250.000 Liter fasst, und das gesamte Regenwasser filtert und sammelt, das auf das Dach des neuen Gebäudes fällt. (ja)