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IG-Metall-Tarifabschluss: Imperial Logistics fürchtet um Marge

19.02.2016 09:28 Uhr
IG-Metall-Tarifabschluss: Imperial Logistics fürchtet um Marge
Für die Imperial-Mitarbeiter im VW-Werk in Wolfsburg hat IG Metall einen Haustarifvertrag durchgesetzt, der die bisherigen abreitgeberfreundlicheren Vereinbarungen mit Verdi ersetzt
© Foto: Alliance/Joker/Walter G. Allgöwer

Der Personalchef des Logistikdienstleisters prophezeit nach der Einigung mit der Gewerkschaft deutlich höhere Personalkosten und wünscht sich einen Branchentarifvertrag.

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Wolfsburg. Imperial Logistics fürchtet um seine Margen in der Kontraktlogistik, nachdem die IG Metall für die Beschäftigten des Logistikunternehmens, die in Wolfburg bei Volkswagen (VW) tätig sind, ihre Forderungen durchgesetzt hat. Das Ergebnis des vergangenen Wochenendes sei eine Herausforderung für das Unternehmen, sagte Personalchef Michael Kortus am Donnerstag. Er kritisierte zudem, dass die Gewerkschaft sich weigere, die getroffenen Zuständigkeitsregelungen im Wortlaut in dem abgeschlossenen Haustarifvertrag festzuschreiben, damit diesbezüglich Klarheit herrsche.

665 Automotive-Mitarbeiter von Imperial Logistics, die auf dem VW-Werksgelände oder an den Standorten im Wolfsburger Stadteil Ehmen sowie im nahegelegenen Flechtorf arbeiten, erhalten rückwirkend zum 1. Januar eine Lohnerhöhung um 15,05 Prozent und müssen ab März 1,5 Stunden weniger pro Woche arbeiten. Der neu geschlossene Haustarifvertrag sieht 2017 und 2018 weitere Lohnsteigerungen und sinkende Arbeitszeiten vor.

Kortus rechnet damit, dass die jüngste Kooperationsvereinbarung zwischen IG Metall und Verdi bewirken wird, dass auch die Lohnkosten anderer Kontraktlogistiker steigen und deren Gewinnspanne sinken werden. Es sei ferner nicht auszuschließen, dass sich bestimmte Modelle für die Dienstleister nicht mehr lohnen und Personalanpassungen unumgänglich werden.

Dass die bestehenden Outsourcing-Modelle zwischen Autobauern und Kontraktlogistikern grundsätzlich gefährdet sind, glaubt der Personalchef von Imperial Logistics hingegen nicht. „Wir setzen aber darauf, dass unsere Auftraggeber aus der Industrie bei künftigen Vertragsverhandlungen ihren Logistikpartner nicht nur unter Preis-Gesichtspunkten auswählen, sondern langfristig einen innovativen Wertschöpfungspartner mit langjährigem Branchen-Know-how bevorzugen“, erklärte er auf Anfrage.

Imperial Logistics hoffe anlässlich der aktuellen IG-Metall-Offensive in der Kontraktlogistik auf die Vernunft der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter dahingehend, dass sich diese auf einen branchenweiten Flächentarifverträge einigen. Das würde einer durch Haustarife verursachten Fragmentierung der Tariflandschaft entgegenwirken und faire Wettbewerbsbedingungen unter allen Logistikdienstleistern sicherstellen, so Kortus. (ag/ks)

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