Stralsund/Wolgast. Die IG Metall Küste hat sich zuversichtlich über die weitere Zukunft der insolventen P+S-Werften in Stralsund und Wolgast gezeigt. „Ich werte es als positiv, dass bereits Investoren angefragt haben“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, am Mittwoch nach einem Gespräch mit Betriebsräten der Peene-Werft in Wolgast. In der Branche sei sehr genau bekannt, dass auf den Werften gute Arbeit geleistet wird. Die Belegschaften seien immer bereit, für die Zukunft der Werften, für die Arbeits- und Ausbildungsplätze und damit für die Zukunft der Region zu kämpfen.
Bislang gibt es zwei Unternehmen, die sich für die Werften interessieren. Bereits am Dienstag war ein Mitglied der Geschäftsführung der Rendsburger Nobiskrug-Werft zu Gesprächen in Schwerin, um über die Zukunft der P+S-Werften zu sprechen. Die Nobiskrug-Werft gehört zu dem arabischen Schiffbauer Abu Dhabi Mar (ADM). Auch die in Rostock beheimatete Werft Tamsen Maritim hatte ihr Interesse an der Übernahme der Peene-Werft in Wolgast angemeldet. Eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann wollte am Mittwoch keine Auskunft über den Stand der Gespräche geben. Für Donnerstag ist in Schwerin eine Gläubigerversammlung anberaumt.
Die IG Metall Küste ist überzeugt, dass Spezialschiffbau und das Offshore-Geschäft wichtige Bausteine für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und die Region in Stralsund und Wolgast sind. Beispiele aus anderen Küstenstandorten zeigten, dass Insolvenz nicht Zerschlagung, Schließung oder Beschäftigungsabbau bedeuten müsse. So waren 2009 aus den insolventen Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde die heutigen Nordic-Werften hervorgegangen, die sich hauptsächlich mit dem Bau von Umspannplattformen für Offshore-Windparks beschäftigen. Nach Ansicht der IG Metall Küste müssen alle Beteiligten – Bund, Land, Banken, Gläubiger, Kunden und Zulieferer – gemeinsam an einem Rettungskonzept arbeiten und ihre Zusagen einhalten. (dpa/bw)