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IfW: Verteuerung im Seehandel als Stau-Folge im Suezkanal möglich

29.03.2021 16:48 Uhr
Laut IfW exportiert Deutschland auf dem Seeweg Güter im Wert von 121 Milliarden Euro jährlich in asiatische Länder (Symbolbild)
© Foto: Kara/Fotolia

Das Institut für Weltwirtschaft geht davon aus, dass durch die Schiffshavarie im Suezkanal die Preise für den Seehandel steigen werden. Das hätte auch Folgen für Produktpreise.

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Kiel. Die Schiffshavarie im Suezkanal und ihre Nachwirkungen dürften dazu führen, dass die Preise für den Seehandel sowie die Produktpreise steigen. Zu diesem Ergebnis ist das Institut für Weltwirtschaft (IfW) nach einer Auswertung von Daten zur Bedeutung des Suezkanals für die Weltwirtschaft und insbesondere für Deutschland gekommen. Die Transportkosten von Asien nach Europa seien zum Jahreswechsel 2020/21 explodiert, so IfW. Es sei jetzt fast fünfmal so teuer, einen Container von Ostasien nach Europa zu transportieren wie vor einem Jahr in derselben Richtung sowie heute in entgegensetze Richtung.

Die vorübergehende Blockade im Suezkanal und der ausgelöste Stau können diese Situation nur verschlechtern und auch höhere Transportkosten von Europa nach Asien auslösen, sodass Preise sowohl von Endprodukten als auch von Zwischengütern steigen könnten, so die Einschätzung des IfW. Der Umweg um Afrika misst mindestens 6000 Kilometer auf der Strecke von Shanghai nach Hamburg, beziehungsweise 30 Prozent der eigentlichen Strecke. Bei proportionaler Weitergabe der Mehrkosten durch die Reedereien würden auch Importkosten um 30 Prozent steigen. Wenn Zeit durch höhere Geschwindigkeit gut gemacht werden soll, würden Treibstoff- und Transportkosten sogar überproportional steigen.

Suezkanal für Deutschland wichtigste Route für Handel mit Asien

Laut IfW exportiert Deutschland auf dem Seeweg Güter im Wert von 121 Milliarden Euro jährlich in asiatische Länder. Der Großteil entfällt auf Kraftfahrzeuge und Maschinen (zusammen 77 Milliarden Euro). Da fast alle Frachtschiffe auf dem Weg von Deutschland nach Asien den Suezkanal passieren, würden schätzungsweise neun Prozent aller deutschen Güterexporte und -importe durch den Suezkanal transportiert. Grundsätzlich seien die Importe aus asiatischen Ländern etwas gemischter. Im Bereich der Elektronik und elektrischen Maschinen sind allerdings die Importe aus Asien auf dem Seeweg im Umfang von 15 Milliarden Euro besonders hoch. Dies entspreche etwa 26 Prozent aller deutschen Elektronikimporte aus dem europäischen Ausland unabhängig vom Transportmodus. (ja)


In Bildern: Havarie am Suez-Kanal

Havarie Suezkanal Bildergalerie

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