Frankfurt/Main. Während die Luftverkehrsbranche in Europa immer deutlicher an ihre Grenzen stößt, ist das Wachstum global gesehen ungebrochen. Vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien sorgen dafür, dass immer mehr Menschen und Waren mit dem Flugzeug unterwegs sind. Der Airline-Verband IATA blickt deshalb optimistischer auf 2019 als zuletzt.
Die IATA rechnet für 2019 global mit dem zehnten Nettogewinn-Jahr in Folge, wie Chefökonom Brian Pearce erklärt. Die Airlines dürften 35,5 Milliarden US-Dollar (etwa 31,3 Milliarden Euro) Gewinn machen, 2018 sollten es 32,3 Milliarden Dollar sein.
Grund ist nach der Steigerung der US-Produktion vor allem der stark gefallene Ölpreis, der für die Unternehmen einen gewissen Puffer bedeutet. Die Experten erwarten einen durchschnittlichen Kerosin-Preis von gut 81 Dollar je Fass – nach fast 88 Dollar im zu Ende gehenden Jahr.
IATA rechnet mit 2019 mehr Fracht und mehr Passagieren
Die Nachfrage der Passagiere steigt 2019 laut IATA zwar nicht mehr ganz so schnell, sollte aber immer noch weltweit um stattliche 6 Prozent auf 4,6 Milliarden Fluggäste (2018: 4,34 Milliarden Fluggäste) zulegen. Denselben Trend sagt der internationale Luftverkehrsverband im Frachtbereich voraus. Er rechnet damit, dass die Fluggesellschaften weltweit im nächsten Jahr bis zu 65,9 Millionen Tonnen an Air Cargo transportieren – das entspräche einem leicht abgeschwächten Wachstum von 3,7 Prozent (2018: 63,7 Millionen Tonnen). Im Luftfrachtsegment befürchtet IATA die Auswirkungen der trüben Konjunkturprognosen für die Weltwirtschaft infolge internationaler Handelskonflikte.
Der für den 29. März 2019 geplante Abschied der Briten aus der Europäischen Union könnte weitere Verwerfungen bringen. So droht bei einem ungeregelten Brexit weiterhin ein teilweiser Stillstand im Luftverkehr – auch wenn die Politik das natürlich vermeiden will. „Ohne Deal brauchen wir dringend einen Notfallplan. Aber selbst das wird wahrscheinlich kaum reichen, um kurzfristig Störungen zu vermeiden“, warnt IATA-Regionalmanager Rafael Schvartzman. (dpa/ag)