Bremerhaven. Vom Trailer verschwindet über Nacht die gesamte Ladung. Ein Frachtführer holt beim Absender Ladung ab, doch die Ware landet nie beim rechtmäßigen Empfänger. Fälle dieser Art häufen sich und werden zunehmend zum Problem für die Transportbranche. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens: 8,5 Milliarden Euro Verlust muss die Transportwirtschaft in der Europäischen Union (EU) laut einer EU-Studie jedes Jahr verkraften. Obwohl Daten zu Schadenhöhen vorliegen, gibt es bisher keine Studie, die die Schadenausmaße ganzheitlich erfasst, Ursachen zuordnet und regional auswertet.
Über welche Kanäle kommen Langfinger an ihre Beute? Wo schlagen sie am häufigsten zu? Und wie schätzt der einzelne Unternehmer sein Risiko ein? Diesen und weiteren Fragen geht nun das Institut für Riskmanagement und Logistikrecht (ILRM) der Hochschule Bremerhaven nach, das Prof. Dr. Thomas Wieske leitet. Stefan Siuda, Student der Hochschule Bremerhaven, führt derzeit im Rahmen seiner Abschlussarbeit eine Erhebung zum Ladungsdiebstahl durch, die Licht ins Dunkel bringen soll. Unterstützung bekommt er dabei vom Transportversicherer Kravag und dem Deutschen Speditions- und Logistikverband.
Befragt wird nach Auskunft von Siuda die gesamte Lieferkette. Vor allem Spediteure und Frachtführer seien aufgerufen, ihre Erfahrungen und Einschätzungen einzubringen. Interessierte sollten ihre Antworten bis zum 1. November 2013 an die E-Mail-Adresse siuda@ilrm.de senden. Das ILRM garantiert die vertrauliche und anonyme Auswertung und lässt eigenen Angaben zufolge später jedem Teilnehmer die Ergebnisse der Umfrage zukommen. Die Veröffentlichung der Studie ist für Anfang 2014 geplant. Den Fragebogen gibt es im Internet unter www.ilrm.de.